250 Engagierte proben für den Ernstfall

Großübung: Zug Richtung Würzburg rast gegen Baum und fängt Feuer

Groß angelegte Übung am Samstag in Neuhof. Dabei probten die Einsatzkräfte den Ernstfall eines Zugunglücks
Fotos: Henrik Schmitt

27.11.2022 / NEUHOF - Um 07:55 Uhr meldet der Lokführer des Sonderzuges 97.100 über Zugfunk einen starken Aufprall auf ein Hindernis (Baum) an den Fahrdienstleiter Fulda. Der Zug hat Reisende an Bord, die meisten von ihnen wohl durch den extremen Aufprall verletzt. Es quillt Rauch aus dem hinteren Teil des Zuges. Menschenleben sind in Gefahr.



Am Samstag handelt es sich um eine Übung, Zugunglücke wie dieses sind zum Glück eine Seltenheit, doch durch die fortschreitende Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene steigt auch das Risiko, dass es dabei zu Unfällen kommt. Gerade deshalb sind Großübungen essenziell. An der heutigen sind rund 250 Personen beteiligt, mehr als ein Dutzend der umliegenden Feuerwehren.

Die Herausforderung liegt in der Vielschichtigkeit der Aufgaben

Ziel der Aktion ist nicht "bloß" die Menschenrettung und Brandbekämpfung in besonders beengten Verhältnissen, sondern insbesondere auch die Zusammenarbeit von so vielen Personen, Wehren und Institutionen. Neben den Helden in Rot sind nämlich auch das DB-Notfallmanagement und eine Vielzahl weiterer Akteure involviert.

Um den Transport auf der Schiene nicht zu behindern, sind Rettungsübungen in der Regel nur in der Nacht möglich, heißt es im OSTHESSEN|NEWS vorliegenden Übungshandbuch. Umso vorteilhafter sei es, wenn Bestandsstrecken aufgrund von Bauarbeiten gesperrt sind und die Rettungskräfte auch am Tage über einen längeren Zeitraum frei üben können.

Tolle Zusammenarbeit und eine Menge Spaß

Mit Bekanntgabe der Baumaßnahmen an der Schnellfahrstrecke Fulda - Würzburg sei dann schnell der Entschluss gefallen, die sich dadurch auftuende Möglichkeit nicht verstreichen zu lassen. Auch die Deutsche Bahn habe großes Interesse gezeigt.  "Unsere Zusammenarbeit war sehr gut", freut sich Lud Marco Wess. Er ist heute als Einsatzleiter zuständig gewesen. Rund vier Stunden habe man gebraucht, bis die Übung abgeschlossen war.

Holger Schulze hat die Übung heute geleitet, sein Fazit: "Die Übung hat Spaß gemacht und mit Sicherheit viele Erkenntnisse gebracht". Welche könne er noch nicht sagen, dafür bedürfe es einer ausführlichen Evaluation. Diese stehe in den nächsten Wochen und Monaten noch an. (Moritz Bindewald) +++

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