Impuls von Stefan Buß: Adolph Kolping – Zeuge eines lebensbejahenden Gott
Stadtpfarrer Stefan Buß.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
03.12.2022 / REGION -Wenn sie in den Spiegel schauen, was werden sie sehen? Klar, ihr eigenes Spiegelbild. Doch wenn sie genauer hinschauen, was werden sie noch alles entdecken? Vielleicht strahlt sie ein gut gelaunter und lebensfroher Mensch an. Oder sie blicken einem Menschen ins Gesicht, das Trauer und Schmerz widerspiegelt.
Vielleicht entdecken sie aber auch Lustlosigkeit und blicken dabei in ein erschöpftes Gesicht. Möglicherweise sehen sie einen Menschen, der Freude und Optimismus ausstrahlt oder es blickt sie ein Mensch an, der gerade mit vielen Sorgen und Fragen beschäftigt ist. Mit unserer Körperhaltung, unserer Mimik und Gestik spiegeln wir unser Inneres wider und bringen somit etwas zum Ausdruck. Selbst Säuglinge können diese Botschaften bereits verstehen. Auch wenn wir nichts sagen, können wir ganz ohne Worte Botschaften vermitteln.
"Nonverbale Kommunikation" nennen wir das dann. Dieser Tatsache müssen wir uns bewusst sein. Gerade auch Christen. Denn sie sind dazu berufen, Botschafter zu sein. Sie sind dazu berufen im Alltag Botschafter des Glaubens zu sein. "Der Mensch", so heißt es in einem Text, "ist die eigentliche Bibel, die der Mensch heute noch liest". Der Christ darf der Botschaft Jesu ein Gesicht geben. Es braucht auch heute "Heilige", Menschen, die mit ihrem ganzen Leben, Zeuge eines lebensbejahenden Gottes sind. Einer, der mich dabei immer wieder anspricht, ist der Priester und Sozialreformer Adolph Kolping (1813-65, 1991 seliggesprochen).
Mir ist aufgefallen, es gibt von ihm eigentlich kein Bild, auf dem er lächelt, so war er aber doch eine Persönlichkeit, der als Alltags-Christ Menschen begeistern konnte, ihnen Mut machte und Hoffnung schenkte. Viele Zitate von ihm bringen das immer wieder zum Ausdruck. Diese Hoffnung zu Zuversicht spricht er förmlich auch heute noch in unsere Zeit. Adolph Kolping sagt: "Das Lachen aus heiterem Herzen ist mehr wert als die längste und schärfste Predigt.
Er sagt: Soweit Gottes Arm reicht, ist der Mensch nie ganz fremd und verlassen. Und Gottes Arm reicht weiter, als Menschen denken können." Und er sagt: "Die Menschen sind alle nach Gottes Ebenbild geschaffen und sollen darum respektiert werden." Möge Adolph Kolping uns ein wenig Richtungsweisend sein für den Alltag. "Treu Kolping!" (Stefan Buß) +++