Weltmeister von 1990 im O|N-Interview

Uwe Bein: "Deutschland gehört immer zu den Favoriten"

Uwe Bein während der Japan Tour der Eintracht
Foto: Eintracht Frankfurt

21.11.2022 / FRANKFURT AM MAIN - Seit Sonntag läuft in Katar die wohl umstrittenste Fußball-WM aller Zeiten. Bevor am Mittwoch auch die deutsche Mannschaft gegen Japan ins Turnier einsteigt (14 Uhr), bat OSTHESSEN|NEWS die Eintracht-Legende und gebürtigen Lengerser (Heringen/Werra, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) Uwe Bein zum Interview. Der Weltmeister von 1990 spricht darin über seinen WM-Favoriten, die Chancen der DFB-Elf und die Entwicklung seiner Eintracht. 

O|N: Herr Bein, wie werden Sie die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar verfolgen?


Uwe Bein: Eine gute Frage. Sehr wahrscheinlich in aller Ruhe vor dem Fernseher.

O|N: Sie wurden 1990 in einem fußballverrückten Land wie Italien Weltmeister. Die Nationalmannschaft muss nun bei dieser umstrittenen WM in Katar antreten. Haben Sie etwas Mitleid mit den Spielern, dass Sie nicht eine solche Begeisterung erleben können?

Bein: Ich denke, das betrifft nicht nur die Spieler. Man muss ja nur schauen, was in Deutschland in Bezug auf die WM los ist: Gar nichts! Es herrscht keine Vorfreude, es sind keine Fanfeste geplant. Es ist eine WM, die im Moment keinen interessiert. Das ändert sich womöglich, wenn es losgeht.

O|N: Wie komisch ist es für Sie, dass in diesem Jahr die WM im Winter ausgetragen wird?

Bein: Das war und ist für mich eigentlich überhaupt nicht vorstellbar.  

O|N: Zum Sportlichen: Wie schätzen Sie die Chancen der deutschen Mannschaft bei der WM ein?


Bein: Jetzt kann ich meinen üblichen Satz sagen: Immer, wenn die deutsche Mannschaft an einem Turnier teilnimmt, gehört sie zu den Favoriten. Das ist in diesem Jahr für mich auch der Fall.

O|N: Es sind mit Kevin Trapp und Mario Götze auch zwei Eintracht-Profis im 26er-Kader. Wie stolz sind Sie als Repräsentant der Eintracht auf die Nominierungen?

Bein: Natürlich freut es mich für Kevin und Mario. Kevin war ohnehin gesetzt, Mario hat durch seine Leistungen in der Bundesliga und Champions League absolut gezeigt, dass er einer der besten Mittelfeldspieler in Deutschland ist. Für mich gehört er in der aktuellen Form auch in die erste Elf.

O|N: Spiegelt dies auch die Arbeit der vergangenen Jahre des Vereins wider?

Bein: Man sieht ganz deutlich, dass sich bei Eintracht Frankfurt in allen Bereichen etwas getan hat. Wenn man die letzten fünf Jahre betrachtet, dann geht der Weg ganz klar nach oben. Jeder Fan ist stolz auf diese Entwicklung. Und ich hoffe sehr, dass wir noch nicht am Ziel sind.

O|N: Wie ist Ihr Tipp: Wer wird Fußball-Weltmeister 2022?

Bein: Brasilien. Sie gehören für mich immer zu den Favoriten. Für Neymar ist es vermutlich die letzte WM und er wird seine Jungs nochmal extra motivieren. Sie werden alles dafür tun, dass sie nochmal Weltmeister werden.

O|N: Uwe Bein, vielen Dank für das Gespräch. (kku/fh)+++

Der Osthesse (unten 4.v.r.) wurde 1990 in Italien Weltmeister
Foto: picture-alliance / dpa | Frank Leonhardt

X