Festspiele 2023
Ein König, Christus und der Club mit rachelustiger Fledermaus und Gespenst
Fotos: Gerhard Manns / Christopher Göbel
19.11.2022 / BAD HERSFELD -
"Stücke, die eine andere Sicht auf die Welt erlauben" hat Intendant Joern Hinkel für die 72. Bad Hersfelder Festspiele ausgesucht. Gemeinsam mit der Regisseurin Tina Lanik, Bürgermeister Thomas Fehling und Reinhard Faulstich von der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg stellte Hinkel den Spielplan heute vor.
Sehnsucht nach dem Theater
Sparkassen-Vorstand Faulstich als Gastgeber der Festspiel-Pressekonferenz lobte die hohe künstlerische Qualität der Bad Hersfelder Festspiele. "Sie sind bundesweit ein Hingucker - und das muss auch so bleiben", so Faulstich. Die Sparkasse ist einer der Hauptsponsoren des Theaterfestivals. Laut Faulstich ist die Sehnsucht der Menschen nach Kulturveranstaltungen "ungebrochen groß".Neu Welten kennenlernen
"Das kleine Gespenst lernt eine neue Welt kennen", begann der Intendant mit dem Kinderstück, das er selbst seit seiner Kindheit liebe. Er wünsche sich auch manchmal einen anderen Blick auf die Dinge. Geplant ist, Schulklassen aus Bad Hersfeld mitspielen zu lassen. "Auch die Feuerwehr, die bei jeder Aufführung in der Stiftsruine dabei ist, wird mitspielen", so Hinkel. Die Spielzeit des Familienstückes liegt zum größten Teil vor den Sommerferien."Eine der größten Menschheitstragödien"
"König Lear" wird die national renommierte Regisseurin Tina Lanik in Szene setzen. "Shakespeare gibt immer wieder die Möglichkeit, das Stück neu zu entdecken", sagte Lanik, die ihre Regiearbeit am Wiener Burgtheater für die Pressekonferenz in Bad Hersfeld unterbrochen hatte. "Es ist ein Stück über Männer, Frauen und einen Systemwechsel, eine der größten Menschheitstragödien", so Lanik. Hinkel bezeichnete "König Lear" als "unglaublich modernes Stück".Huber ist - "zufälligerweise", laut Hinkel - auch Regisseur der Produktion "Die Rache der Fledermaus" an der Komischen Oper Berlin. Dieses Stück wird - sozusagen als Gastspiel - in den Spielplan aufgenommen. Mit dabei sind Stefan Kurth und die Geschwister Pfister. In der Fassung der Operette nach Johann Strauß von Stefan Huber und Kai Tietje kommt die Operette 2023 nach Bad Hersfeld. "Ich möchte die Festspiele weiter in Richtung klassische Musik öffnen", sagte Hinkel. Der Weg über die Operette sei ein erster Schritt.
Eichhof-Stück noch in der Schwebe
"Die Festspiele sind ein Angebot aller Kulturschaffenden, dass es weitergeht", sagte Tina Lanik aufgrund der schweren Zeiten für Theater während der Coronapandemie. Hinkel dankte auch allen Förderern und Sponsoren, ohne deren finanzielle Unterstützung ein Kulturbetrieb wie die Bad Hersfelder Festspiele nicht möglich sei. Auch die Erhöhung der Bundeszuschüsse um 100.000 Euro sei "ein Auftrag an uns, ein Angebot zu schaffen, das Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus anzieht."
Karten gibt es ab dem 24. November