Demo der Thermenfreunde
Einstimmigkeit und positive Haushaltsaussichten bei Stadtverordneten
Fotos: Christopher Göbel
18.11.2022 / BAD HERSFELD -
Genau 60 Minuten dauerte die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend in der Bad Hersfelder Stadthalle. Unter den Parlamentariern herrschte eine große Einigkeit und wie Stadtverordnetenvorsteher Lothar Seitz (SPD) gleich zu Beginn erwähnte, hatte der Ältestenrat vorgeschlagen, einen Großteil der Tagesordnungspunkte ohne Aussprache zu beschließen.
Vor der Stadthalle hatten sich rund 50 Menschen versammelt, die gegen die Schließung der Kurbad-Therme demonstrierten. Diese war am 31. Oktober aus Energiespargründen geschlossen worden (O|N berichtete).
Grünen-Antrag in den Ausschuss verwiesen
Der Antrag der B'90/Grünen-Fraktion bezüglich der Abschaltung aller nach oben strahlenden Leuchten und der nächtlichen Abschaltung der nicht verkehrsnotwendigen Straßenbeleuchtung, den Anna Kleine begründete, wurde nach kurzer Beratung in den Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt und Klima verwiesen. Bürgermeister Thomas Fehling hatte als Replik erwähnt, dass die technischen Möglichkeiten derzeit begrenzt seien. "Um die Straßenbeleuchtung nachts auszuschalten, müsste jemand ein Knöpfchen drücken." Zudem seien die Laternen teilweise so geschaltet, dass man manche Stadtviertel wie beispielsweise die Eichhofsiedlung nur komplett ausschalten könne. Er verwies auf das Lichtkonzept der Stadt, auf das er in seiner Rede zum Haushaltsentwurf näher einging.Der Antrag der CDU-Fraktion bezüglich der Bereitstellung von Bundesmitteln beim "Investitionspakt Sportstätten", den Andreas Rey (CDU) begründete, fand ebenfalls das einstimmige Gusto des Plenums.
Ein sattes Plus im Haushaltsentwurf
Überschüsse für Investitionen
"In der Finanzplanung gehen wir für die Jahre 2023 bis 2026 von Überschüssen aus der laufenden Verwaltung in Höhe von insgesamt 13,8 Mio. Euro aus, davon 1,5 Mio. Euro im Jahr 2023, die wir für Investitionen nutzen können", so Fehling. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen für Straßen und Parkplätze, Stadtsanierung und Brandschutz-Maßnahmen. "Wir haben keine Neuverschuldung", sagte Fehling. Es sei allerdings nicht möglich, im kommenden Jahr die Nettoneuverschuldung zu senken.Er wolle sich - sofern gewünscht - auch nach seiner Amtszeit darum kümmern, Kontakte in die Ukraine zu knüpfen, um eine mögliche Städtepartnerschaft auf den Weg zu bringen. "Auch wenn die Distanzen weit sind, erachte ich eine Städtepartnerschaft als vielversprechendes Instrument, um beim Wiederaufbau der Ukraine zu helfen."
Katastrophenschutz mit eigener Stelle
Im Haushaltsentwurf 2023 ist eine eigenen Stelle "Sachbearbeitung im Bereich Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz" vorgesehen. "Aktuelle Katastrophenereignisse haben gezeigt, dass hier bundesweit erheblicher Nachholbedarf in den Kommunen besteht. Viele Städte und Gemeinden, in Teilen auch Bad Hersfeld, sind nicht in Gänze auf solche Ereignisse vorbereitet", so Fehling. Durch die neue Stelle solle die Situation verbessert und ehrenamtlich Tätige entlastet werden. (Christopher Göbel) +++