Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stefan Buß: Kirche trifft Kultur
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
23.11.2022 / FULDA -
Die Inhalte des christlichen Glaubens boten lange Zeit den alleinigen Anlass für künstlerisches Schaffen. Mit Beginn der Neuzeit erhielt die Kunst eine bis dahin unbekannte Eigenständigkeit. Dennoch blieben die Geschicke von Kirche und Kunst häufig eng miteinander verzahnt. Als voneinander unabhängige Größen treten sie nun in einen Dialog miteinander. Mit dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-65) entstand eine grundsätzlich neue Beziehung von Kirche und Welt, von Kirche und moderner Kultur und damit auch von Kirche und Kunst.: "Auf ihre Weise sind auch Literatur und Kunst für das Leben der Kirche von großer Bedeutung. Denn sie bemühen sich um das Verständnis des eigentümlichen Wesens des Menschen, seiner Probleme und seiner Erfahrungen bei dem Versuch, sich selbst und die Welt zu erkennen und zu vollenden; (...). so formuliert es die Pastorale Konstitution "GAUDIUM ET SPES" Über die Kirche in der Welt von heute.
Oder wie es der frühere Aachener Bischof Klaus Hemmerle (1929 - 1994) einmal formuliert hat: "Lass mich dich lernen dein Denken und Sprechen, dein Fragen und Dasein, damit ich daran die Botschaft neu lernen kann, die ich dir zu überliefern habe." Es ist der Auftrag und Anspruch der Kirche, die Kultur, in der wir leben zu lernen und ihr zu begegnen, weil wir nur dann wissen, wie wir das Evangelium verkünden können. Diese Bezüge gilt es auch in heutiger Zeit aufzuzeigen und den Dialog zwischen Kirche und Kultur zu suchen. Wir versuchen dies auch in der Citypastoral hier in der Stadt Fulda.