Verbindungsleitung wird gebaut

Bürgermeister Kempka: "Bei Wasserversorgung hoffentlich bald unabhängiger"

Hierdurch soll in wenigen Monaten eine Wasserverbindungsleitung laufen. Die Bauarbeiten sind derzeit in vollem Gange.
Fotos: Kevin Kunze

17.11.2022 / FRIEDEWALD - Die Bauarbeiten für die Errichtung einer Wasserverbindungsleitung in der Gemeinde Friedewald laufen auf Hochtouren. Damit soll die Wasserversorgung dauerhaft gesichert und das Wassernetz entlastet werden. Gerade in den heißen und trockenen Sommermonaten kam es immer wieder zu Engpässen, mit der Baumaßnahme will die Kommune unabhängiger werden.


"Für die Gemeinde Friedewald ist die Umsetzung des Projektes von enormer Bedeutung. Wenn die Baumaßnahme hoffentlich zeitnah beendet ist, sind wir alle sehr erleichtert. Dadurch sind wir beim wichtigen Thema Wasser unabhängiger und können jeweils Wasser zwischen den beiden Hochbehältern in Friedewald (Goldküppel) und Lautenhausen nach Bedarf hin- und herpumpen - eine enorme Verbesserung der Situation", erklärt Bürgermeister Julian Kempka während eines Pressetermins. Der Bauamtsleiter der Gemeinde, Rainer Holzhauer, ergänzte, dass bereits seit fast zwei Jahrzehnten verschiedene Szenarien durchgegangen worden seien und es nun endlich eine Lösung gebe.

Wasser des Dreienberges effektiver nutzen


Auch Diplom-Ingenieur Thomas Huth von der Firma "agc - aqua geo consult" erläuterte die vielfältigen Vorteile: "Damit wird eine langfristige Verbesserung des Wasserbezuges sichergestellt und sich unabhängiger vom Einkauf aus Bad Hersfeld gemacht. Zudem wird das vorhandene Wasser des Dreienberges effektiver genutzt." Vor kurzem wurde bereits die Betriebsführung im Wassermanagement umgestellt - die EAM konnte daher bereits die Wasserverluste von sieben Kubikmeter pro Stunde auf maximal zwei Kubikmeter pro Stunde herunterschrauben, was ebenfalls einen positiven Effekt auf das Wassermanagement ausübe, so Huth weiter.

In diesem Jahr sollen die Tiefbauarbeiten abgeschlossen werden - dabei werden verschiedene Verfahren angewendet. Eines davon: das sogenannte Spülbohrverfahren - damit können Rohrleitungen unterirdisch verlegt werden, ohne dazu einen Graben ausheben zu müssen. Insgesamt werden auf eine Strecke von 1.700 Metern, wo die Rohre verlegt werden, mit der unterirdischen Methodik rund 300 Meter verlegt.

Fräse beißt auf Basalt


Die restliche Strecke sollte mit Fräsarbeiten durchgeführt werden. Doch am Mittwochmittag der Schock, die Fräse streikte und ging kaputt. Während die Arbeiten auf dem ersten Drittel gut funktionierten, änderte sich die im Laufe der Strecke die Gesteinsstruktur. Während es bei Kalkstein kaum zu Problemen kommt, ist das härtere Basaltgestein schwierig für die Fräsarbeiten. Nun muss in den kommenden Tagen geschaut werden, wie es weitergehen soll.

Insgesamt sollen die Tiefbauarbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, aufgrund der Probleme könnte dies allerdings noch in Gefahr geraten. Auch die geplante Inbetriebnahme im Februar steht somit natürlich auf der Kippe. Insgesamt kostet das Projekt 507.000 Euro, wovon 165.000 Euro gefördert werden

Zum Hintergrund:
Durch den Bau der Verbindungsleitung Friedewald Lautenhausen besteht einerseits im Betrieb als Fallleitung vom Hochbehälter Goldküppel (Einspeisepunkt des Wasserbeschaffungsverbandes Ostteil zur Versorgung der Hochzone Friedewald) die Möglichkeit einer redundanten Versorgung des Ortsteils Lautenhausen sowie zumindest zum Teil des unterhalb gelegenen Ortsteils Hillartshausen. Andererseits besteht im Pumpbetrieb vom Hochbehälter Lautenhausen in Richtung Hochbehälter Goldküppel die Möglichkeit einer Versorgung der Hochzone im Kernort Friedewald mit Wasser aus den Quellen Illerborn und Hornungsgrund. Diese Nutzung würde zu einer quantitativen Entlastung des Wasserverbandes Ostteil führen. (kku)+++

X