Filmpremiere im Kinocenter

Jugendtheaterprojekt: Von Trabis, Tipis und Weckewerk

Szene aus dem von und mit Jugendlichen gedrehten Film "Von Trais, Tipis und Weckewerk"
Fotos: Privat

14.11.2022 / BAD HERSFELD - Einmal in einem Kinofilm mitspielen und sich selbst auf der großen Leinwand sehen und hören - das ist der Traum vieler - vor allem junger - Menschen. Für 67 Kinder und Jugendliche wurde dieser nun tatsächlich wahr: Am Samstag feierte der Film "Von Trabis, Tipis und Weckewerk" seine Premiere im Kinocenter Bad Hersfeld.



"Der Film ist ein Theaterprojekt von Jurriaan Bles und mir sowie Heide Aust", sagte Andrea Exner gegenüber O|N. Alle Plätze im großen Kinosaal waren besetzt, denn die Jugendlichen hatten Freunde und Verwandte eingeladen, sich die Premiere anzuschauen. In "Von Trabis, Tipis und Weckewerk" geht es vor allem um die Historie in einem geteilten Deutschland, das durch Fantasiereisen in die Welt der amerikanischen Ureinwohner verbunden ist.

Cousin und Cousine leben in den 50-er Jahren in Bad Hersfeld und Eisenach, doch durch die Bücher Karl Mays erhalten sie ihre Freundschaft durch einen Briefwechsel aufrecht. Über mehrere Generationen bleibt die geteilte und später wiedervereinte Familie über die Welt der indigenen Völker Amerikas zusammen. Historische Filmszenen wie der Mauerbau in Berlin 1962 oder die Grenzöffnung in 1989 sind ebenfalls Bestandteile des Films. Dazu wurde Material aus Archiven eingebaut.

Filmdreh in der Kohlrabibar und im Indianer-Hotel

"Es war eine sehr intensive Zeit, vor allem bei den Filmaufnahmen", so Exner. Eineinhalb Jahre hat es gedauert, bis der Film vom Konzept bis zur Präsentation fertig war. Die reinen Filmaufnahmen dauerten sechs Tage, gedreht wurde unter anderem in der Bad Hersfelder Konrad-Duden-Schule (KDS), in der "Kohlrabi-Bar" auf dem Tageberg und im Rhön-Indianer-Hotel in Poppenhausen (Wasserkuppe). Die Ehrenamtlichen des Projekts wurden zeitweise von weiteren Erwachsenen bei den Arbeiten unterstützt.

Vorbereitet und geprobt wurde nach Schulschluss in der Theater-AG der KDS, aber coronabedingt auch in online-gestützen Formaten. Die Corona-Pandemie hatte bereits beim vorherigen Projekt dafür gesorgt, dass die "Lullusreise oder die Kraft der Kastanien" nicht als Theaterstück, sondern als Film produziert wurde. "Die Filmaufnahmen fanden kompakt in den Herbst- und den Osterferien statt", so Exner. 

Kooperationspartner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von "Künste öffnen Welten" geförderte Projekts waren die Konrad-Duden-Schule, SMOG e.V. und die Hoehlsche Buchhandlung. Den ersten Lohn ihrer Mühen erhielten die Filmemacher durch den Beifall des Premierenpublikums im Kinocenter. Es ist geplant, eine DVD des Films zu produzieren. "Weitere Filmaufführungen für die Öffentlichkeit sind noch in Planung", sagt Andrea Exner. (Christopher Göbel) +++

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