Nachdreher zur SG Barockstadt
Potenzial gezeigt - ein paar Punkte aber müssen noch her bis zur Winterpause
Fotos: Hendrik Urbin/Carina Jirsch
14.11.2022 / FULDA -
Bemüht man die oft gebrauchte Bemerkung, man wolle am nächsten Morgen guten oder reinen Gewissens in den Spiegel schauen, dann können das die Kicker der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz tun. Eine Stunde lang gaben sie alles, verteidigten mutig und mannschaftlich geschickt - bis sie sich einem besseren Team, dem Regionalliga-Spitzenreiter SSV Ulm, durch zwei Treffer binnen weniger Minuten mit 0:2 geschlagen geben mussten.
Spitzt man die Betrachtung aus Sicht der SGB zu, könnte man raunen: Hätte Marius Löbig die große Chance zur Führung genutzt, dann ... "Wäre es so gekommen, dann wäre das Spiel anders gelaufen. Da brauchen wir gar nicht drüber zu reden", meinte Ulms Trainer Thomas Wörle. Doch Fußball ist kein Konjunktiv - und man sollte nicht den Fehler machen, den Vergleich auf diese eine Szene zu reduzieren.
Ulm zeigte, warum das Team an der Spitze steht
"Wir haben uns nicht versteckt und versucht, nach vorne zu spielen", entgegnete SGB-Trainer Sedat Gören. Die couragierte Vorstellung seines Teams sah lange sehr gut aus: frisch, physisch auf der Höhe, mit mannschaftlich intaktem Verhalten - und vor allem defensiv stark. Der Aufsteiger war stets präsent, gewann anfangs mehr Zweikämpfe - aber es war nicht leicht, sich außer Löbigs Chance nennenswerte Möglichkeiten gegen ein stark verteidigenden Kontrahenten zu erspielen. Dass die Spatzen die SGB zweimal über die Außenposition aushebelten, bewertete Gören kritisch, aber nüchtern: "Wir wussten, dass Ulm über außen viel Druck machen kann. Unser Problem ist zurzeit, dass wir im Strafraum nicht nahe genug am Mann sind."
Das Produkt SGB wird angenommen - nur noch ein Heimspiel in 2022
Doch Produkt hin oder her: Aus den letzten vier Spielen des Jahres - in Freiberg, bei Steinbach Haiger, gegen Aalen und bei Mainz II - sollten noch ein paar Punkte her. In diesem Aufgaben-Quartett befindet sich nur ein Heimspiel. Und die SGB-Kicker wollen weiterhin am nächsten Morgen guten Gewissens in den Spiegel schauen können. (wk) +++