Für den ländlichen Raum

Leader-Projekte: Fünf Regionen profitieren von europäischen Geldtöpfen

Eines der (kleineren) Förderprojekte aus dem Regionalbudget 2020: Eine Infotafel auf dem Radom auf der Wasserkuppe
Archivbild: Martin Kremer

11.11.2022 / WIESBADEN / REGION - Wenn am 1. Januar 2023 EU-weit eine neue Förderperiode beginnt, werden auch 24 hessische Regionen von den Leader-Mitteln für die ländliche Entwicklung profitieren. Umweltministerin Priska Hinz, die für die Entwicklung der ländlichen Räume in Hessen zuständig ist, hat im Kloster Eberbach in Eltville die Urkunden an Vertreterinnen und Vertreter der 24 Regionen überreicht, die bis Ende 2027 gefördert werden.



Insgesamt ist ein Budget in Höhe von rund 105 Millionen Euro eingeplant. In der vergangenen Förderperiode waren es 90 Millionen Euro. "Wir konnten alle eingegangenen Bewerbungen berücksichtigen. Damit werden ab 2023 knapp 2,5 Millionen Menschen in mehr als 320 Kommunen innerhalb einer Förderregion leben und von der Förderung profitieren", wird die Ministerin in einer Pressemitteilung zitiert.

In Osthessen erhalten die Regionen Fulda-Suedwest, Rhön, Vogelsberg, Hersfeld-Rotenburg und Knüll Geld aus den europäischen Leader-Geldtöpfen. Grundlage der Leader-Förderung seien Entwicklungsstrategien für die Region, die gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bevölkerung, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden erarbeitet wurden.

Unterstützung bei der Prüfung und Bewertung der eingereichten Strategien erhielt das Umweltministerium von einem eigens eingerichteten Fachausschuss, der sich aus Mitgliedern unterschiedlicher Organisationen zusammensetzt, darunter unter anderem der Städte- und Gemeindebund, berufsständische Vertretungen der Landwirtschaft, die IHK und der Landfrauenverband.

Die heimischen Landtagsabgeordneten sind erfreut

"Gleich zwei Leader-Regionen werden künftig im Fuldaer Landkreis gefördert: Fulda-Südwest und die Rhön. Das ist eine gute Nachricht für die Entwicklung und Lebensqualität vor Ort", sagt Silvia Brünnel, Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen aus Fulda. Das EU-Programm zur Förderung des ländlichen Raums startet im kommenden Jahr in seine nächste Förderperiode. Die beiden ausgewählten Fuldaer Regionen sind zwei von insgesamt 24 hessischen Regionen, die von den Mitteln profitieren.

"Die Leader-Förderung ermöglicht Menschen im ländlichen Raum, ihre Heimat gemeinsam weiterzuentwickeln und zu stärken. 6,3 Mio. Euro fließen in den nächsten fünf Jahren allein in unsere Region. Die Liste der möglichen Projekte ist lang: Wohnen, Einkaufsmöglichkeiten, Treffpunkte, Steigerung der Wirtschaftskraft, kulturelle Vielfalt, Freizeitangebote oder soziale Angebote können mit der Förderung umgesetzt werden", so Markus Hofmann, Grüner Landtagsabgeordneter und kommunalpolitischer Sprecher.

In der vergangenen Förderperiode wurden bereits 1.700 Projekte umgesetzt. "In der Region Hersfeld-Rotenburg konnten wir dank der Leader-Förderung u. a. Projekte im Bereich Betriebsgründung oder -erweiterung umsetzen. Ich bin gespannt darauf, welche Projekte nun von der neuen Förderung profitieren werden. Die Stärkung des ländlichen Raums ist und bleibt für uns GRÜNE ein wichtiges Anliegen", sagt Kaya Kinkel, die für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg zuständige Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen in ihrer Pressemitteilung.

Erneut zählt auch der Vogelsbergkreis zu den Förderregionen. Erster Kreisbeigeordneter und Vorsitzender des Vereins Region Vogelsberg, Dr. Jens Mischak, nahm am Vormittag, gemeinsam mit Edwin Schneider, Vorsitzender des Leader-Beirats und Bürgermeister von Ulrichstein, den entsprechenden Anerkennungsbescheid im Kloster Eberbach entgegen.

"Die Region Vogelsberg ist nun zum sechsten Mal Leader-Region geworden", freute er sich. "In dieser Förderperiode stehen uns sieben Millionen Euro zur Verfügung, die wir für Existenzgründungen und Unternehmenserweiterungen, aber auch für öffentliche Vorhaben im Bereich der touristischen, kulturellen und sozialen Infrastruktur einsetzen können. Dadurch wird ein großer Beitrag dazu geleistet, die Lebensqualität in unserem ländlichen Raum zu erhalten, das Miteinander zu stärken und die Zukunftsfähigkeit des Vogelsbergkreises zu sichern", betont Dr. Mischak. (hhb) +++

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