Hohe Verbindlichkeiten im Rettungsdienst

DRK-Kreisverband Rotenburg an der Fulda ist insolvent - Ziel: Mitarbeiter halten

Der Kreisverband Rotenburg an der Fulda vom Deutschen Roten Kreuz hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht gestellt.
Archivbilder: O|N/Philipp Apel

11.11.2022 / ROTENBURG/F. - Schon lange steckt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Rotenburg an der Fulda in großen finanziellen Schwierigkeiten. OSTHESSEN|NEWS berichtete bereits im März 2021 darüber. Jetzt ist der Kreisverband so stark überschuldet, dass er am Mittwoch beim zuständigen Amtsgericht in Bad Hersfeld Insolvenz anmelden musste. Vertreten wird der DRK Kreisverband Rotenburg an der Fulda e.V. durch Kreisvorsitzende Katja Gliem aus Gerstungen.


Laut den Bekanntmachungen vom Amtsgericht sei die vorläufige Verwaltung des Vermögens angeordnet worden. Verfügungen des Antragstellers seien nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam, heißt es. Diese Funktion hat Rechtsanwalt Carsten Koch von der Kanzlei Westhelle und Partner aus Kassel inne.

Laut einer Pressemeldung des Kreisverbands, soll das vorläufige Insolvenzverfahren die Sicherstellung des Betriebes für die nächsten Monate gewährleisten.

"Wir bedauern diese Entwicklung sehr. Wir wollen den Rettungsdienst als Aufgabe der Daseinsfürsorge zuerst einmal sicherstellen und haben größtes Interesse daran, die Arbeitsverhältnisse unserer treuen Mitarbeiter zu erhalten, unsere Gläubiger zu bedienen und eine möglichst geordnete Abwicklung des Insolvenzverfahrens zu gewährleisten. Während der nächsten Monate werden in enger Abstimmung mit dem Landkreis und den Krankenversicherungen mögliche Lösungen gesucht, die langfristig tragen. Die Arbeit des Kreisverbandes wird während dieser Zeit weitergeführt. Die Mitarbeitenden werden in den nächsten drei Monaten ihren Lohn erhalten", erklärt Katja Gliem, ehrenamtliche Vorsitzende des Kreisverbandes in der Pressemeldung. 

Gründe für das vorläufige Insolvenzverfahren

Grund für das vorläufige Insolvenzverfahren sind die hohen Verbindlichkeiten im Rettungsdienst gegenüber den Krankenversicherungen, die nicht vollumfänglich abgebaut werden konnten, heißt es. Hinzu komme der stark veraltete Fuhrpark im Rettungsdienst. Auch die Investition in einen Menüservice habe dazu beigetragen: die Eröffnung des Menüservices fiel mit dem Beginn der Corona-Pandemie zusammen und der Betrieb konnte aufgrund des langen Lockdowns in 2020 und 2021 sehr lange Zeit nicht unter Volllast laufen.

Das Rote Kreuz in Hessen gliedert sich in 37 Kreisverbände und 424 Ortsvereine. Jeder Kreisverband ist wirtschaftlich eigenständig. Somit hat die Insolvenz des Rotenburger Verbands keine Auswirkungen auf andere Organisationen innerhalb des hessischen Landesverbands. Das DRK Rotenburg ist in den Geschäftsbereichen Rettungsdienst, Menüservice und Hausnotruf tätig. (hhb/cps) +++

Katja Gliem, ehrenamtliche Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Rotenburg an der Fulda
Foto: DRK-Kreisverband Rotenburg an der Fulda
Grund für das vorläufige Insolvenzverfahren sind die hohen Verbindlichkeiten im Rettungsdienst gegenüber den Krankenversicherungen.

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