Kein Mobilfunk und Internet bei Vodafone
Kunden sind sauer! Kein Verständnis mehr für Störung in der fünften Woche
Symbolbild: Pixabay
10.11.2022 / GEMÜNDEN / HOMBERG -
Empfang-Wüste Deutschland! Man glaubt es kaum, doch noch immer sitzen die rund 1.000 Vodafone-Kunden in Gemünden (Felda) und Homberg (Ohm) ohne Internet- und Mobilfunkempfang fest. Seit einem Monat ist das Netz tot - aufgrund eines Brandes einer Richtfunkstation Mitte Oktober. Doch eigentlich sollte bereits seit fast einer Woche alles wieder funktionieren.
Eigentlich. Vor zwei Wochen erklärte eine Vodafone-Mitarbeiterin einem Vodafone-Kunden am Telefon, dass "zu 99 Prozent am Freitag, den 4. November, um 18 Uhr alles wieder funktioniert". Fast eine Woche später ist das Mobilfunk- und Internetnetz noch immer völlig lahmgelegt. Und mittlerweile sind die Vodafone-Kunden in den betroffenen Gebieten stocksauer. Verständnis kann hier für die aktuelle Situation wohl niemand mehr aufbringen.
Unfreundlichkeit und keine Auskunft am Service-Telefon
O|N-Leser, die sich in den vergangenen Tagen und Wochen an die Redaktion gewandt haben, bemängeln vor allem, dass sie vonseiten des Mobilfunkanbieters keine Auskünfte bekommen - und die Mitarbeiter am Service-Telefon unfreundliche Antworten geben würden. "Am Telefon hieß es vonseiten Vodafones: "Dass die lokale Netzqualität sehr für Sie sehr wichtig ist, verstehen wir. Dies ist allerdings kein Vertragsbestandteil, denn unsere Dienstleistung ist mobiler, als nicht ortsbezogener Art"", teilt uns ein O|N-Leser ein Gespräch mit. "Daher würde man mich auch nicht informieren, wenn an der Basisstation das LTE-Netz nicht funktioniert, da ich über das 2G-Netz telefoniere. Des Weiteren kann Vodafone laut eigener Aussage anhand meiner Verbindungsdaten nicht feststellen, dass das Netz nicht genutzt werden kann."Materialknappheit?
Am Mittwochmorgen war die Auskunft der Service-Stelle bei einem anderen Leser dann folgende: Es könne sein, dass aufgrund von Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung die Störung noch nicht behoben werden konnte. Weitere Details oder ein Zeitraum, wann man vonseiten Vodafones mit einer Lösung des Problems rechne, blieben weiter ungewiss. "Das können wir aktuell nicht sagen", so die Mobilfunkgesellschaft.Vodafone: "Noch nicht absehbar"
Am Abend erreicht uns die Stellungnahme der Vodafone-Pressestelle, in der von einem Drei-Stufen-Plan die Rede ist: "Im ersten Schritt haben wir für die 990 betroffenen Mobilfunk-Kunden Umleitungsstrecken eingerichtet und der Mobilfunkverkehr wird weitgehend über umliegende Standorte geführt. Allerdings lassen sich vorübergehende Einschränkungen bei einem Teil dieser Kunden - bis hin zu Totalausfällen bei der Telefonie und der mobilen Datennutzung - nicht vermeiden." Im zweiten Schritt solle ein mobiler Sendemast zum Standort gebracht, aufgestellt und in Betrieb genommen werden, "um die aktuelle Versorgungslücke bei einzelnen Kunden zu schließen". Im dritten Schritt solle der - zurzeit gesperrte - Standort zumindest teilweise neu gebaut werden."Aktuell befinden wir uns in Phase eins. Es ist beim besten Willen noch nicht absehbar, wann der mobile Sendemast in Betrieb genommen bzw. der Neubau realisiert werden kann. Wir arbeiten aber weiter mit Hochdruck daran." Zudem heißt es: "Über diesen Mobilfunkstandort werden auch einzelne Festnetzanschlüsse realisiert. Diese sind ebenfalls seit dem Brand am 11. Oktober vom Festnetz abgeschnitten. Diese Festnetzkunden sollen aber voraussichtlich in dieser Woche wieder - über eine neue Strecke - an das Festnetz angebunden und dann Internet und Telefonie wieder nutzen können." (ld) +++