180 Mitarbeiter insgesamt betroffen
"Mediengruppe Parzeller" trennt sich von zwei Druckereien
Fotos: Hendrik Urbin
08.11.2022 / FULDA -
Der familiengeführte Fuldaer Medienkonzern "Mediengruppe Parzeller", zu der unter anderem auch die "Fuldaer Zeitung" gehört, veräußert zwei seiner Druckereien: Bei der "Parzeller print & media GmbH & Co. KG" (rund 120 Mitarbeiter) wurde der Verkauf bereits vollzogen. Bei der "Druckerei Rindt GmbH & Co. KG" (rund 60 Mitarbeiter) steht die Übertragung auf den neuen Eigentümer kurz bevor. Dies geht aus einer Pressemitteilung vom Dienstagnachmittag hervor.
"Parzeller print & media GmbH & Co. KG" und die "Druckerei Rindt GmbH & Co. KG" sind spezialisiert auf den Buch-, Katalog- und Broschürendruck. Diese Sparte weise jedoch branchenübergreifend seit vielen Jahren einen erheblichen Abwärtstrend auf. Hauptursache sei der Siegeszug der digitalen Endgeräte.
Verschiedene Gründe
Doch all diese Bemühungen hätten bei diesen beiden Unternehmen nicht zum Erfolg geführt. Dafür verantwortlich seien nicht zuletzt die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die darauf folgenden Maßnahmen der Politik. Die Konsequenz sei eine Unterbrechung der weltweiten Lieferketten, wodurch sich die Preise im Beschaffungsmarkt teilweise vervielfacht hätten – insbesondere bei Papier, aber auch bei anderen Rohstoffen. Hinzu komme seit dem Frühjahr die exorbitante Steigerung der Energiekosten."Wir sind deshalb zu dem Entschluss gelangt, dass die beiden Druckereien im Verbund der Parzeller-Gruppe nicht mehr erfolgreich arbeiten können", sagte Michael Schmitt, Geschäftsführer der Muttergesellschaft "Parzeller & Co. KG" heute in Fulda. "Die beste Chance für die beiden Unternehmen und ihre Mitarbeiter liegt darin, als agile Einheiten unabhängig im Markt zu agieren. Die Erwerber verfügen zudem über das Sanierungs- beziehungsweise das strategische Know-how, das zur Neuaufstellung der beiden Gesellschaften erforderlich ist."
"Frage der wirtschaftlichen Verantwortung"
Der Verkauf erfolgte laut Pressemitteilung bei der "Parzeller print & media GmbH & Co. KG" über ein so genanntes "Management-Buy-in" (MBI): Der Erwerber ist ein erfahrener Unternehmer mit Sanierungserfahrung. Der Verkauf der "Druckerei Rindt GmbH & Co. KG" wird im Rahmen eines "Management-Buy-out" vollzogen: Der Käufer ist der bisherige Geschäftsführer des Unternehmens, Sebastian Jerabeck.
Die anderen Unternehmen der Fuldaer "Mediengruppe Parzeller" seien alle wirtschaftlich stabil und erwirtschafteten solide Erträge. Die "Parzeller & Co. KG" unterstütze den Neustart von "Parzeller print & media" und "Druckerei Rindt" mit erheblichen Zugeständnissen. Insbesondere wurden die beiden verkauften Druckereien von Verbindlichkeiten innerhalb der Mediengruppe weitestgehend befreit, sodass diese unbelastet ihren Neustart am Markt beginnen können. (pm) +++