Marcel Neumann mit einigen Podestplätzen

Bad Hersfelder Ultraläufer blickt auf erfolgreiche Saison zurück

Marcel Neumann am Arletsch Gletscher beim Swiss Alps 100
Fotos: Privat

09.11.2022 / BAD HERSFELD - Der lokale Lollslauf vor einigen Wochen war der letzte Wettkampf der Saison für Marcel Neumann. Mit zehn Kilometer Länge war der Lauf in der Heimatstadt des Bad Hersfelders mit Abstand der kürzeste Wettkampf des Jahres. Neumann, der für das "Team Altra Running" startet, ist normalerweise auf sogenannten Ultratrail Läufen am Start - und das sehr erfolgreich.



Ultratrail-Wettkämpfe sind mit klassischen Läufen wie einem Marathon oder dem Lollslauf nicht zu vergleichen. Ultratrails sind meist deutlich länger als ein Marathon und finden oft auf schmalen und steilen Wegen statt. "Das macht den Reiz dieser Läufe aus. Man kämpft nicht gegen die Uhr, sondern konzentriert sich auf die schöne Landschaft. Wenn trotzdem eine gute Platzierung herauskommt, ist es um so schöner", beschreibt Neumann seine Leidenschaft.

In dieser Saison war Neumann besonders erfolgreich unterwegs. Bereits im Januar konnte er im tiefen Neuschnee den Gesamtsieg beim "Taunus-Ultratrail" über 72 Kilometer und knapp 2000 Höhenmeter erlaufen. 

Podestplatz beim "härtesten Rennen des Nordens"

Bei dem "härtesten Rennen des Nordens" (NDR), der "Brocken Challenge", hat Neumann sich mit dem dritten Gesamtplatz im starken Teilnehmerfeld über 92 Kilometer gut behauptet und lief nach soliden 8:44 Stunden ins Ziel. Und damit wieder auf das Siegerpodest. Auf dem Brocken im Harz waren die Bedingungen im Februar so winterlich, es musste mit "Schneeketten" an den Schuhen gelaufen werden.

Beim lokalen Osterlauf im April in Rotenburg a.d. Fulda war das Wetter deutlich besser und Neumann konnte mit dem zweiten Gesamtplatz über die 18 Kilometer erfolgreich finishen.

Der "Bleilochultra" geht mit einer Länge von 48 Kilometern einmal rund um den Bleilochsee, den größten Stausee Deutschlands. Dort hatte der Ultraläufer im April etwas Pech: Aufgrund einer kurzfristigen Streckenänderung und übersehener Streckenmarkierungen lief er ganze drei Kilometer Umweg. Es reichte allerdings mit einer Zeit von 3:56 Stunden noch für eine Platzierung in den Top Ten.

"Wissen, wann es besser ist, aufzuhören"

Durch einen Sturz beim Maintail Ultratrail im Juli konnte Marcel Neumann sich auf das eigentlich Saison Highlight den "Swiss Alps 100" in der Schweiz nicht richtig vorbereiten. Mit 100 Kilometer Länge, 6500 Höhenmetern und schwierigem alpinen Gelände ist der Lauf eine besondere sportliche Herausforderung. Dort ist Neumann bei Kilometer 80 aus dem Lauf ausgestiegen. "Bei einem solchen alpinen Lauf sollte man rationale Entscheidungen treffen und wissen, wann es besser ist aufzuhören. Mit fehlendem Training kann es in den Alpen auch schnell gefährlich werden" so Neumann zum Abbruch des Rennens. 

Nach der verletzungsbedingten Pause und einer Corona-Infektion war die Teilnahme im September beim 47 Kilometer langen Südthüringentrail in Suhl mit dem achten Gesamtplatz wieder deutlich erfolgreicher. Im Oktober stand mit dem Lollslauf das Ende der Laufsaison an. Der erste Platz in der Altersklasse über zehn Kilometer und der erste Platz bei der Sparkassen Regionalmeisterschaft rundeten für Neumann das erfolgreiche Laufjahr ab. (fh/pm)+++

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