Wingenfeld: "Es ist ein Gemeinschaftsprojekt"
Standort für Containerdorf steht fest: Platz für bis zu 150 Flüchtlinge
Fotos: Nina Bastian
10.11.2022 / FULDA -
Bei einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld: "Es ist ein Gemeinschaftsprojekt." Und gleichzeitig stellte er heraus: "Wir wollen vermeiden, dass Bürgerhäuser und Schulsporthallen geschlossen werden müssen. Aber man muss sich darauf einstellen, dass noch mehr Flüchtlinge aufgenommen werden müssen." Deshalb sei das Containerdorf nun erforderlich.
Verpflegung in Hochschul-Mensa?
Eigentümer des Geländes, welches sich im Bereich der RhönEnergie in der Daimler-Benz-Straße in Fulda befindet, ist das Land Hessen mit der Hochschule Fulda. Und genau das ist für die Unterbringung der Geflüchteten wichtig: "Wir planen einen Durchbruch zur Mensa der Hochschule Fulda. Dort könnte - sofern das Studentenwerk Gießen zustimmt - die Verpflegung stattfinden", erklärte Wingenfeld weiter.Wer, wann und wie viele?
Derzeit leben im Landkreis Fulda rund 3.500 Flüchtlinge - davon 1.500 in der Stadt Fulda. Das sind zwei Prozent der Gesamteinwohnerzahl in Fulda. Wie Vize-Landrat Frederik Schmitt sagte, kommen davon rund 20 Prozent aus der Ukraine. "80 Prozent der geflüchteten Menschen kommen von der Balkanroute; sprich, es handelt sich dabei um Afghanen, Syrer, Iraner, Iraker und weitere.""Bis zu 150 Menschen können in den 40 Containern untergebracht werden", gibt Hartmann im O|N-Interview bekannt. "Der Abbau findet in diesem Moment statt, doch schon morgen geht der Transport über die Bühne." Den Kaufpreis wolle man seitens der Stadt nicht nennen, "es haben faire Gespräche stattgefunden."
Landrat fordert mehr Unterstützung von Ländern und Bund
Das geplante Containerdorf sei eine temporäre Lösung in der Stadt Fulda. Aber wie stellt sich die Lage im gesamten Landkreis dar? Befinden sich dort ähnliche Projekte in der Planung? "Wir führen an verschiedenen Orten Gespräche zu diesem Thema, und ja, denkbar wäre auch eine Zeltlösung", bestätigte Landrat Bernd Woide. Konkret könne er dazu aber noch nichts sagen. Er forderte aber ganz klar: "Der Bund und die Länder müssen uns Kommunen mehr unterstützen und Aufnahmezentren vorhalten." Man habe diesbezüglich wenig aus 2015/2016 gelernt.