Von den Menschen hinter den Notfalleinsätzen
20. Blaulichtgottesdienst würdigt Leistung der Einsatzkräfte
Bilder: Traudi Schlitt
08.11.2022 / LAUTERBACH -
Zum zwanzigsten Mal fand er nun statt, der Blaulichtgottesdienst der Notfallseelsorge Vogelsberg, der das Engagement aller Rettungskräfte würdigt – ganz gleich, ob haupt- oder ehrenamtlich.
"Ich bin froh, dass Sie alle da sind!" Mit diesen Worten wandte sich Dr. Dorette Seibert, Dekanin des Evangelischen Dekanats Vogelsberg, an alle anwesenden Einsatzkräfte. "In zahllosen Einsätzen stehen Sie Menschen ohne Ansehen ihrer Person bei, sind mutig und beherzt. Dafür möchte ich Ihnen danken."
Zu Helfen steht für die Aktiven im Vordergrund
Eindrücke aus der Arbeit eines Notfallseelsorgers hatte Jochen Tobisch mitgebracht. Aus vielen Gesprächen mit anderen zitierte er, fragte nach dem Grund, aus dem man eine Ausbildung zum Notfallseelsorger mache: sich am Unglück anderer weiden oder den Grusel und das Blaulicht toll finden? Ganz gleich, was es sei, man nehme aus jedem Einsatz etwas für sich mit: Das Gefühl zu helfen, etwas Sinnvolles zu tun, Wertschätzung zu bekommen, Selbstbewusstsein."Unser Tun hat viel mit Tod und Vergänglichkeit zu tun", berichtet er, doch diese führe auch dazu, das eigene Leben als wertvoll zu betrachten, achtsamer mit sich zu sein, Schönes bewusster wahrzunehmen. Als Beispiel für wirklich fordernde Einsätze beschrieb Tobisch Suizidfälle, in denen die Aufgabe eines Notfallseelsorgers auch darin bestehe, den Angehörigen ihre Schuldgefühle zu nehmen.
Notfallseelsorger dürfen Nachwuchs in ihren Reihen begrüßen
Bei allen Herausforderungen und schlimmen Erfahrungen warb der Notfallseelsorger jedoch für das Ehrenamt und freute sich, anlässlich des Gottesdienstes gleich vier Frauen vorzustellen, die die theoretische Ausbildung zur Notfallseelsorgerin nun bereits hinter sich gebracht haben und jetzt bei ihren Ausbildern und Kolleginnen und Kollegen der NFS hospitieren. Auch sie versicherte Tobisch ihrer aller Unterstützung: "Wir möchten niemanden vergessen und niemanden allein lassen."Nach dem offiziellen Abschluss des Gottesdienstes machten viele der Anwesende von der Einladung zum Austausch bei einem kleinen Snack Gebrauch. Schließlich helfen auch solche gemeinschaftlichen Erlebnisse, mit Erfahrungen aus dem Rettungsalltag umzugehen.
Mehr zur Notfallseelsorge findet man unter https://dekanat-vogelsberg.ekhn.de/angebote/beratung-hilfe-seelsorge/notfallseelsorge.html. Wer Interesse an einer Ausbildung und Mitarbeit hat, kann sich an Thomas Schill (thomas.schill@ekhn.de) wenden. (pm) +++