Austausch in der Max-Eyth-Schule und beim THW
Von Katar nach Alsfeld: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zu Besuch
Fotos: Carina Jirsch
05.11.2022 / ALSFELD -
Los ging es - nach zweistündiger Verspätung aufgrund eines Flugausfalls - in der Max-Eyth-Schule. Für Faeser "eine Vorzeigeschule, eine der besten Berufsschulen in Hessen". Schüler kommen hier aufgrund des guten Rufs nicht nur aus ganz Hessen, sondern auch aus den Nachbarländern wie Bayern oder Rheinland-Pfalz. In zehn verschiedenen Schulformen werden hier die Fachkräfte von morgen ausgebildet.
Fachkräftemangel durch Expertise vor Ort bekämpfen
Zu berichten hat er über die Max-Eyth-Schule vieles - Gutes und Schlechtes. Unter anderem lobte Walther die gute Zusammenarbeit mit dem Vogelsbergkreis, "es ist der innovativste Landkreis, was die Schulen angeht". Denn die Ausstattung, sowie Räume und der Weg zur Digitalisierung seien top, auch im E-Learning hat der Kreis eine Vorreiterrolle. Doch auch in der Vorzeigeschule läuft nicht alles so rund, wie es sollte. Schulleiter Walther sprach beispielsweise die katastrophale Zugverbindung für Schüler aus dem Schwalm-Eder-Kreis an oder Schwachstellen in der Bürokratie.
"Schwer, die Leute von der Couch zu holen"
Faeser hatte für die Belange ein offenes Ohr, ging in den Austausch mit Schule, dem Kreis und den heimischen Abgeordneten, notierte sich viel. Doch bevor es damit zurück in die Hauptstadt ging, stand der Besuch beim THW-Ortsverband Alsfeld an. Denn in den aktuell unsicheren Zeiten des Krieges ist die Frage nach dem Katastrophenschutz in aller Munde."Es wird immer nur darüber gesprochen, wie viele Waffen wir in die Ukraine liefern, aber keiner spricht über die Arbeit des THW. Gleich am nächsten Tag nach Kriegsbeginn sind Sie nach Polen gefahren, um den Opfern zu helfen", auch das müsse einmal mehr deutlich gemacht werden, so Faeser. "Das Leben hat sich verändert, wir leben in anderen Zeiten." Dennoch geht THW-Ortsbeauftragter Steffen Zulauf nicht von einer Kriegsgefahr für sich und seine THW-Kollegen aus. Wichtig sei es für ihn immer, die Lage zu besprechen - "was die Zukunft bringen, wissen wir nicht".
Doch ist das auch in Zukunft noch so? Denn wie viele andere Vereine kämpft auch das THW mit der Gewinnung von Nachwuchs. "Es wird immer schwerer, die Leute von der Couch zu holen", bringt es Zulauf auf den Punkt. Für Faeser steht fest, dass mehr Menschen für das Ehrenamt motiviert werden müssen, es attraktiver gestaltet werden muss. "Da müssen wir alle ran. Wir müssen Menschen gewinnen, nur so funktioniert es." (ld) +++