Nach Brandstiftung in 2017: antonius baut Bergehalle in Haimbach neu auf
Symbolischer Spatenstich am Montagmorgen auf dem Gelände des antonius-Hofs in Haimbach
Alle Fotos: Moritz Bindewald
18.10.2022 / FULDA -Irgendwie hat man das Gefühl, die antonius-Stiftung komme aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Erst gab es in der vergangenen Woche zum 120-jährigen Bestehen einen großen Festakt, nun wurde am Montagmorgen im Beisein von Hessens Finanzminister Michael Boddenberg im Fuldaer Stadtteil Haimbach mit einem symbolischen Spatenstich der Wiederaufbau der sogenannten Bergehalle begonnen.
Viele Fuldaerinnen und Fuldaer erinnern sich noch, wie im Dezember 2017 die Bergehalle auf dem antonius-Hof in Flammen stand. Die Ursache damals: Brandstiftung. Mitsamt der 500 Quadratmeter großen Lagerscheune verbrannten 2.000 Strohballen und damit der Futtervorrat für einen ganzen Winter. Bereits 1996 hatte die Halle gebrannt und wurde damals in erweiterter Form wieder aufgebaut.
Ein Besuch von Minister Boddenberg bei antonius war eigentlich schon länger geplant, da war der Spatenstich nun ein willkommener Anlass. Boddenberg ließ sich zunächst von Rainer Sippel, dem Vorstand der Bürgerstiftung, über das weiträumige landwirtschaftliche Gelände des antonius-Hofs führen, wobei die Kälbchen vor ihm erstmal zurückwichen, wie der Politiker beim anschließenden Pressetermin verriet: "Vielleicht haben die gemerkt, dass ich früher selbst das Handwerk des Fleischermeisters gelernt habe", scherzte der Minister.
Er selbst habe sich schon in jungen Jahren für Tierwohl und eine verantwortungsvolle Landwirtschaft starkgemacht. "Alles, was ich damals gefordert habe, hat antonius hier längst verwirklicht", sagte Boddenberg. "Die Menschen, die hier zusammenarbeiten – ob nun behindert oder nicht –, gehen eine christlich geprägte Symbiose ein, vor der ich größten Respekt habe."
"Seit dem zweiten Brand hatten wir vielfältige Ideen", erklärte Martha Nuhn vom Führungsteam des antonius-Hofs. "Statt einer reinen Wiederherstellung haben wir uns für einen Ausbau des Projekts zu einer 770 Quadratmeter großen Mehrzweckhalle entschieden. Die neue Halle ist ein wichtiger Baustein, um den antonius-Hof als Ort der sozialen Landwirtschaft, als Kompetenzzentrum für Inklusion und Bestandteil des antonius-Netzwerks weiterzuentwickeln."
Grußworte kamen von Bürgermeister Dag Wehner, der antonius attestierte, fest in der Stadt Fulda verankert zu sein, und vom Haimbacher Ortsvorsteher Manfred Belle, denn antonius ist dort eng verbunden mit den Vereinen und Unternehmen, der Kirchengemeinde, der Grundschule und der Kita. Ferner sprachen Johannes Hohmann, Gesellschafter beim Unternehmensnetzwerk "Perspektiva", sowie die beiden ehemaligen Oberbürgermeister Gerhard Möller und Dr. Alois Rhiel für den Vorstand der antonius-Stiftung.
Der symbolische Spatenstich fand statt bei schönstem Herbstwetter und wurde musikalisch begleitet von den Kindern der Grundschule Haimbach. (mw/pm) +++