"Entscheidung nicht leichtgemacht"

Hessens Innenminister Beuth tritt bei der Landtagswahl 2023 nicht mehr an

Paukenschlag im politischen Wiesbaden! Innenminister Peter Beuth will bei der Landtagswahl 2023 nicht mehr antreten.
Fotos: Hendrik Urbin

18.10.2022 / WIESBADEN - Paukenschlag im politischen Wiesbaden. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) wird nicht mehr für den Landtag kandidieren. Die Wahl ist im Herbst 2023. In Regierungs- und Parteikreisen ist die Nachricht am Montag mit großer Verwunderung aufgenommen worden.


OSTHESSEN|NEWS liegt ein persönliches Schreiben (datiert auf den 16.10.2022) von Beuth an den Kreisvorstand der CDU Rheingau-Taunus und die Delegierten der Wahlkreisdelegiertenversammlung vor. Darin heißt es wörtlich: "Nach reiflicher Überlegung und Beratungen mit meiner Familie habe ich mich jedoch entschieden, im kommenden Jahr nicht erneut für die Wahl zum Hessischen Landtag zu kandidieren. Ich habe mir diese Entscheidung nicht leichtgemacht, denn die Politik ist schon viel länger als meine Angehörigkeit zum Hessischen Landtag fester Bestandteil meines Lebens."

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein kommentierte die Personalie in seiner Funktion als CDU-Landesvorsitzender knapp: "Es ist eine private und persönliche Entscheidung von Peter Beuth, nicht mehr für den Hessischen Landtag zu kandidieren."

Der 54-jährige Christdemokrat ist Wahlkreisabgeordneter für den Bezirk 29 - Rheingau-Taunus II und seit 1999 im hessischen Parlament. Der Wahlkreis umfasst die Städte und Gemeinden Aarbergen, Hohenstein, Hünstetten, Idstein, Niedernhausen, Taunusstein und Waldems.

In dem einseitigen Brief schreibt Peter Beuth weiter: "Nach mehr als zwei Jahrzehnten als Abgeordneter möchte ich nun einem neuen Kandidaten die Gelegenheit geben, seine Ideen einzubringen und eigene Impulse zu setzen, um unseren Wahlkreis und unsere Partei in der nächsten Legislaturperiode erfolgreich im Hessischen Landtag zu vertreten."

Entscheidung "von privater Natur"


Beuth zählt zu den wichtigsten Politikern in der Landesregierung unter Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). Beide kennen sich schon lange, pflegen ein gutes, freundschaftliches Verhältnis. Seine Entscheidung sei "ganz persönlich" und "von privater Natur", heißt es. Zoff mit dem MP habe es nicht gegeben, berichtet das Umfeld des Ministers gegenüber O|N. Seit 2014 ist Peter Beuth Hessischer Minister des Innern und für Sport und damit oberster Sicherheitschef im Land, verantwortlich für Polizei und Katastrophenschutz. Ex-MP Volker Bouffier (CDU) hatte ihn damals ins Kabinett berufen, zuvor war er CDU-Generalsekretär in Hessen. (Christian P. Stadtfeld) +++

Sie haben ein gutes, freundschaftliches Verhältnis: Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Innenminister Peter Beuth (re.).
Foto: Hessische Staatskanzlei
Peter Beuth mit dem Chef der Polizeifliegerstaffel Moritz von Zezschwitz.
Foto: Moritz Pappert

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