Das sagen Osthessen zum Plan der Länder
"Dringend geboten" - Stimmen der Region zum 49-Euro-Ticket
Symboldbild: Stefan Sitzmann
14.10.2022 / REGION -
Zu teuer finden manche das angedachte 49-Euro-Ticket, andere zu günstig - der Nächste glaubt, dass es bis Januar nicht realisierbar ist. Selbst zum Wegfall der Papierversion finden sich kritische Stimmen. OSTHESSEN|NEWS hat sich in der Region umgehört.
"Dringend geboten", findet Stefan Sitzmann vom Fahrgastverband Pro Bahn & Bus e.V. die Einführung des Nachfolgers für das beliebte 9-Euro-Ticket. "Ein Pauschalangebot ist ein wichtiger Schritt, um dem Tarifwirrwarr im Nahverkehr zu begegnen" so Sitzmann.
Ähnlich sieht das Jürgen Lenders, der Fuldaer Bundestagsabgeordnete vertritt die FDP im Verkehrsausschuss. Durch das Angebot werde der Flickenteppich beseitigt, der den ÖPNV vielfach unattraktiv gemacht habe.
Lenders (FDP): "Preis ist nicht das wichtigste"
"Das 9-Euro-Ticket war unschlagbar billig, möglicherweise sogar zu billig", sagt Sitzmann. Der Preis solle ja auch noch irgendwo die dahinterstehende Leistung ausdrücken, der Fahrschein nicht verramscht werden. "Der Preis ist jetzt vor allem für Menschen attraktiv, die den ÖPNV regelmäßig nutzen", meint er. Für Einzelstrecken bleibe es beim Einzelticket.
Angebot binnen kürzester Zeit umsetzbar - Januar realistisch
Erlös der Ticketverkäufe deutlich geringer, als regulär
"Der Kostendeckungsgrad, also der Anteil am Aufwand für das ÖPNV-Angebot, der durch Fahrgelderlöse finanziert wird, sinkt mit der Einführung des 49-Euro-Tickets – und zwar deutlich", berichtet Vollmann. Deshalb sei es wichtig, dass es eine dauerhafte und tragbare Lösung für den Ausfall dieser Einnahmen gebe.
Langfristig könne man auch über ein ähnliches Pauschalangebot für den Fernverkehr nachdenken. So werde der ÖPNV für die Bürger noch attraktiver, so Sitzmann abschließend. (Moritz Bindewald) +++