Vortragsveranstaltung
"Nie wieder Krieg": Rechtsextremismus als größte Gefahr für Demokratie
Foto: SI/Deibel
04.10.2022 / LAUTERBACH - Ein Frosch-Männchen in Verbindung mit ein paar Strichen und Buchstaben: Wer es nicht weiß, nimmt es kaum wahr und auch nicht ernst, aber hinter der vermeintlich harmlosen Symbolik des "KEK-Frosch-Meme" verbirgt sich die größte Gefahr für die Demokratie – der neue Rechtsextremismus. Sven Daniel, Leiter des Kompetenzzentrums Rechtsextremismus, informierte im Rahmen seines Vortrags für das Projekt "Nie wieder Krieg!" von Soroptimist International (SI) Lauterbach-Vogelsberg über Geschichte, Struktur, Strategie und unter anderem auch über zahlreiche Erkennungszeichen, Symbole und Figuren aus der Ikonographie des neuen Rechtsextremismus
Der neue Rechtsextremismus sei schnell präsent an Orten, die besonders viele Jugendliche oder junge Erwachsene anziehen und bediene sich der gesamten Klaviatur der modernen medialen Kommunikation. Gerade die sozialen Netzwerke, und hier vor allem Telegram, bergen laut Pressemitteilung eine besondere Radikalisierungsgefahr. Rechtsextreme Influencer, Online-Videospiele (Gaming), Musikgenres wie HipHop und Rap würden mit entsprechenden deutschen Songs befeuert, politische Satire werde genutzt und schließlich arbeiteten noch Trolle an der Manipulation von Algorythmen.
"Kampf um die Köpfe"
Die "Neue Rechte" sei auf dem Kamm der Zeit und ihre Mittel zu dechiffrieren verlange hohe Aufmerksamkeit. Sie überlasse den "Kampf um die Straße" vornehmlich der traditionellen Rechten und kämpfe seit ihrem Entstehen um den "Kampf um die Köpfe". Daniel betonte daher auch, dass es sich beim neuen Rechtsextremismus nicht um die Orientierung am historischen Nationalsozialismus handele.
Klar wurde in Daniels Vortrag auch, dass sowohl Anhänger der "Neuen Rechten" als auch ihre Akteure in der AfD einen parlamentarischen Arm ausgebildet und gefunden hätten. Das zeigten nicht nur die sozialen Medien, sondern auch die Präsenz der AfD in oder bei Organen der "Neuen Rechten" und umgekehrt. Es sei daher nur folgerichtig, dass die AfD aufgrund des Einflusses von Rechtsextremisten unter Beobachtung als Verdachtsfall des Verfassungsschutzes stehe.
Detaillierte Informationen sind abrufbar auf der Homepage des Landesamts für Verfassungsschutz Hessen: https://lfv.hessen.de/prävention/korex. Dort können auch Infomaterial und Fortbildungsmaßnahmen bestellt werden.
Das SI-Projekt "Nie wieder Krieg!" wird vom Bundesprogramm "Demokratie leben!" gefördert. Alle weiteren Informationen und Termine des Rahmenprogramms unter www.niewiederkrieg.net .