Verkehrskontrollen zum Schulanfang

Auch Elterntaxis an Schulen zu schnell unterwegs

Blitzer-Aktion zum Schulanfang
Foto: O|N-Archiv

20.09.2022 / REGION - Zum Start des neuen Schuljahres führt die osthessische Polizei seit Anfang September verstärkt Verkehrskontrollen auf Schulwegen und unmittelbar vor Schulen durch, um auf die besonderen Sicherheitsbedürfnisse von Kindern im Straßenverkehr hinzuweisen.



Kinder gehören zu der Gruppe der "schwächsten Verkehrsteilnehmer" und nehmen den Straßenverkehr aus einem ganz anderen Blickwinkel wahr. Sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen oftmals kaum oder gar nicht einschätzen. Um den daraus resultierenden Gefahren entgegenzuwirken, bedarf es einer besonders rücksichtvollen und vorausschauenden Fahrweise aller Fahrzeugführenden. Erfreulicherweise stellten die Beamtinnen und Beamten in den vergangenen beiden Wochen fest, dass viele Kinder und Erwachsene bereits sehr achtsam im Straßenverkehr unterwegs sind und sich an die geltenden Verkehrsregeln halten. Leider wurden aber auch Verstöße registriert.

"Blitz für Kids" in Schlitz und Fulda

Zu Schulbeginn in Schlitz kontrollierten Beamtinnen und Beamte der Polizeistation Lauterbach im Rahmen der Aktion "Blitz für Kids" im Bereich der Hauptzufahrtsstraße der Gesamtschule die Geschwindigkeit der passierenden Fahrzeuge. In einer Tempo-30-Zone wurden insgesamt 56 Fahrzeuge gemessen, 13 waren zu schnell unterwegs. Die festgestellten Verstöße lagen allesamt im Verwarnungsgeldbereich. Spitzenreiter war ein Fahrzeug, dass nach Abzug der Toleranz zwölf km/h zu schnell fuhr. Unter den Verkehrssündern befanden sich auch Eltern, die ihre Kinder zur Schule brachten. Auch wenn somit einige von ihnen selbst zu flott unterwegs waren, zeigte sich der Großteil der Erwachsenen erfreut über die wichtige Verkehrssicherheitsarbeit auf dem Schulweg der Kinder.

Auch im Bereich der Grundschule im Fuldaer Stadtteil Niesig überwachte die Polizei Fulda - zusammen mit der Stadtpolizei und in Kooperation mit der Verkehrswacht Fulda - am 16. September in einer Tempo-30-Zone die Einhaltung der Verkehrsregeln. Hier wurden insgesamt 134 Fahrzeuge gemessen, wobei 14 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt wurden. Auch hier lagen die Tempo-Verstöße im Verwarnungsgeldbereich. Darüber hinaus erfassten die Kontrollkräfte weitere Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung. So waren beispielsweise 13 Verkehrsteilnehmende ohne Gurt unterwegs, in vier Fällen wurden Smartphones während der Fahrt benutzt. Auch in Niesig wurde die Aktion sehr positiv von allen Beteiligten und Betroffenen aufgenommen.

Sowohl in Schlitz als auch in Fulda unterstützten Schülerinnen und Schüler die Polizei bei ihrer Arbeit und hatten dabei offensichtlich großen Spaß. Die Kids bedankten sich mit der Übergabe einer grünen Karte und Gummibärchen bei vorbildlichen Fahrzeugführenden und verteilten gelbe Karten sowie Zitronen an Verkehrssünder.

Geschwindigkeitsüberschreitungen besonders gefährlich

Aufgrund eingeschränkter Wahrnehmungsfähigkeit stellt überhöhte Geschwindigkeit insbesondere für Kinder eine erhöhte Gefahr dar. Entscheidend für den Anhalteweg eines Autos ist das gefahrene Tempo. So nimmt eine Vollbremsung bei 30 km/h bis zu 18 Meter in Anspruch. Bei doppelter Geschwindigkeit, also 60 km/h, ist die Strecke mehr als 50 Meter lang. Ist ein Fahrzeug nun mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, kann es passieren, dass Kinder sich verkalkulieren und so beispielsweise unwissentlich im Gefahrenbereich eine Straße überqueren oder plötzlich und unerwartet vor einem Auto auftauchen.

Allen Erwachsenen sollte bewusst sein, dass sie auch im Straßenverkehr eine Vorbildfunktion haben und durch richtiges Verhalten einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen.

Verhaltenstipps für einen sicheren Schulweg



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