"Wenn Bedarfsfall eintritt, sind wir bereit"
Johanniter Luftrettung stattet Hubschrauber mit Windenhalterungen aus
Fotos: Michael Lindner Fotografie
14.09.2022 / REGION VB -
Die Johanniter Luftrettung verfügt aktuell über zwei Windentypen für alle Flugmuster. Sie werden regelhaft am Nürburgring in Rheinland-Pfalz und am Flugplatz Reichelsheim, in der hessischen Wetterau, vorgehalten. Für die Zukunft ist geplant, alle kommenden Maschinen mit Windenhalterungen auszustatten. Die beiden modernsten Maschinen vom Typ H 145 D3, stehen in der Regel am Standort in Gießen. Von dort fliegen sie auch oft zu Einsätzen im Vogelsbergkreis.
Die Johanniter Luftrettung hat sich bereits vor Längerem dazu entschlossen, die Windenrettung in ihr Leistungsportfolio aufzunehmen. Nicht erst aus den Erfahrungen der schrecklichen Flutkatastrophe im letzten Jahr. Die Ereignisse im Ahrtal, als die Johanniter Luftrettung mit einem ihrer Hubschrauber mithilfe von Seilen Menschen aus den Fluten gezogen und von Dächern gerettet hatte, untermauerten die Entscheidung.
Luftrettung rechnet vermehrt mit Hochwasser und Überflutungen
Hubschrauber in 30 Minuten einsatzbereit
Die beiden Windentypen der Johanniter Luftrettung können an jedem Modell der Flotte angebracht werden. Die beiden modernsten Maschinen vom Typ H 145 D3, die in der Regel am Standort Gießen im Einsatz sind, verfügen über einen eigenen Windentyp. Der zweite Windentyp kann an den Hubschraubertyp AS 365 N3 sowie an die größte Maschine der Flotte, die H 155, montiert werden. Dieser Windentyp wird regelhaft an der Luftrettungsstation am Nürburgring vorgehalten. Die Montage dauert etwa 30 Minuten, dann ist der Hubschrauber einsatzbereit. "Wir tauschen unsere Maschinen regelmäßig durch. Daher kann man auch nicht sagen, welche Maschine in der Regel die Windenrettung durchführen würde, und welche in keinem Fall. Aus diesem Grund ist es uns auch so wichtig, alle Maschinen mit Windenhalterungen zu versehen, um im Bedarfsfall handeln zu können", führt Meermann weiter aus.Die Crews trainieren den Umgang mit der neuen Technik am Flugplatz Reichelsheim (Wetterau). Hier befinden sich die Luftrettungsstation sowie der Standort von Christoph Mittelhessen; und hier ist auch der Operator der Johanniter Luftrettung, die Heli-Flight GmbH & Co. KG, beheimatet. In der örtlichen Werft werden die Hubschrauber gewartet und repariert, da lag es nahe, die Windentrainings mit den Ersatzmaschinen vor Ort zu trainieren.
Herausforderung Wind
Die Johanniter Luftrettung ist an den Standorten Gießen, Reichelsheim (Wetterau), Nürburgring und Rostock im Einsatz. In Gießen fliegt sie im Dual-Use-System, das heißt, dass sie vom Land Hessen neben Intensivtransporten auch für primäre Rettungseinsätze beauftragt ist. Der Hubschrauber Christoph Gießen ist der einzige Hubschrauber in Hessen, der im 24-Stunden-Betrieb, und somit auch nachts, fliegt. Auch der in Mecklenburg-Vorpommern stationierte Christoph Rostock kann rund um die Uhr in den Einsatz gehen. Die Hubschrauber in Mittelhessen und am Nürburgring fliegen von 9 bis 21 Uhr, beziehungsweise am fliegerischen Tag. (pm) +++