Mit BackHome und DJ Mäh

"Einfach mal die Sau raus lassen" - Scheunenkirmes in Niederbieber

Rund 450 Personen im und vor dem Kirmeszelt
Fotos: Nicolas Beck

12.09.2022 / HOFBIEBER - Eine Melkkammer im Kirmeszelt? Warum eigentlich nicht, hat sich die Kirmesgesellschaft Niederbieber wohl gedacht, als sie ihre Sektbar gestalteten. Rund 700 Partygänger feierten hier am Freitagabend mit Musik von der Band BackHome und DJ Mäh ins Wochenende. 


Mit der Melkkammer hat man das Motto "Scheunenparty" aber nicht wie andernorts Motto sein lassen. Schilder mit Aufschriften wie "Trotzelôch", "Futterkiste" oder "Tränke" weisen den Feiernden den Weg, neben der Bühne darf das "Stallbüro" selbstverständlich auch nicht fehlen. "Wir haben dieses Jahr auch gebastelt, mal sehen, ob ihr das entdeckt", meint Vanessa Karges, erste Ploatzmagd. Gemeint sind die im Zelt von der Decke hängenden Papptiere, die dem Ambiente das letzte extra Charme verleihen. 

Über 150 Helfer - "Das ganze Dorf hilft mit"

Wie die Coronazeit war? "Trocken", erzählen Vanessa Karges und Benedikt Fröhlich, erstes Ploatzpaar und somit Hauptorganisatoren des Wochenendes. Seit Mai seien sie damit beschäftigt, die Kirmes auf die Beine zustellen. Gemeinsam habe man den Kirmesbaum gehobelt und gestrichen, Kränze gewickelt und Plakate verteilt. Zelt, Anlage, DJ und Band - das summiert sich. Ganze 15.000 Euro habe man für das Wochenende aufgewendet.

Wie man das finanziere? "Wir nehmen ja heute Abend Eintritt, auch bei dem Verkauf von Essen und Getränken springt natürlich noch was für uns herum", erklärt Benedikt Fröhlich. Außerdem habe man noch Sponsoren, meist Firmen aus dem Dorf und für die Schichten habe man zusammengenommen bestimmt 150 Helfer. "Das ganze Dorf hilft mit", freut sich der erste Ploatzknecht. 

Tradition und Malle-Feeling

Von Donnerstag bis Dienstag geht die der Kirchweihe entspringende Veranstaltung, beginnend mit dem Fassanstich am Donnerstag. Am Samstag sei es dann üblich, dass andere Kirmesgesellschaften "einmarschieren" würden, deshalb achte man auch darauf sich abzusprechen und nach Möglichkeit verschiedene Wochenenden zu wählen. Zudem geht es am Abend auch noch in die Kirche. "Sonntag findet der Dreireihentanz statt, da werden dann auch die Trachten getragen", sagt Benedikt Fröhlich.

"Am Montagabend gibt es dann traditionell Kesselfleisch und Haxe für die Kütz und die Kirmesweiber", erzählt er weiter. Aufgeräumt werde am Dienstag, fünf Tage, nach dem es am Donnerstag losgehe. "Da hat dann jeder Kopfschmerzen", prophezeit Vanessa Karges. "Das ist dann wie Malle", resümiert Benedikt Fröhlich. (Moritz Bindewald) +++

X