Täter bereits einschlägig vorbestraft

Minderjährige Töchter jahrelang sexuell missbraucht, genötigt und erniedrigt

Sexueller Missbrauch von Schutz
Symbolbild: pixabay

08.09.2022 / FULDA - Vor der 2. großen Strafkammer des Fuldaer Landgerichts muss sich seit heute ein 48-Jähriger aus Alheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) verantworten. Ihm wirft Staatsanwältin Heike Meeuw-Wilken vor, zwischen 2005 und 2018 in mehr als 60 einzelnen Handlungen seine beiden 2001 und 2004 geborenen leiblichen Töchter sexuell missbraucht, körperlich misshandelt, genötigt und gedemütigt zu haben. Bereits 2002 war er vom Amtsgericht Kassel wegen Missbrauchs und Körperverletzung an seiner zur Tatzeit siebenjährigen Halbschwester zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.


Der Angeklagte lebte mit seiner Ehefrau, deren drei Söhnen aus anderen Beziehungen und den gemeinsamen beiden Töchtern in einem Haushalt und war als Kraftfahrer tätig, während seine Frau als Verkäuferin arbeitete. Er zeigte seinem damals zehnjährigen Stiefsohn Pornos und forderte ihn zu sexuellen Handlungen auf. Auch seine ältere Tochter missbrauchte er ab ihrem Grundschulalter, zwang sie, ihn zu stimulieren und oral zu befriedigen und versuchte auch, sie zu penetrieren, wogegen sie sich aber zur Wehr setzen konnte. Sie versuchte auch in der Folgezeit, sich ihm zu entziehen und zu widersetzen, woraufhin er Gewalt anwandte. Aus Angst vor seinen Übergriffen versteckte sich das Kind im Kleiderschrank.

Auch die jüngere Tochter, die sich wegen einer Essstörung in Behandlung befand, war nicht vor den sexuellen Übergriffen ihres Vaters sicher. Sie habe laut Anklage darauf "angeekelt und verschämt" reagiert und versucht, seine Gegenwart zu meiden und so oft es ging, außer Haus bei Freundinnen zu übernachten. Der Stiefsohn und die ältere Tochter hatten den Vater schließlich angezeigt. Die Ehefrau hat sich mittlerweile von ihm scheiden lassen. 

Der Angeklagte ist laut seiner Verteidigerin zu einem vollumfänglichen Geständnis bereit, um damit seinen Kindern die Aussage vor Gericht weitgehend zu ersparen. Er sei auch bereit, sich bei ihnen zu entschuldigen.

Der Prozess wird am 13.9.22 um 9 Uhr mit der Einlassung des Angeklagten fortgesetzt. (ci)+++

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