Steigende Preise und Sanierungsbedarf

Eishalle Lauterbach knirscht unter der Energiekrise: Droht jetzt die Schließung?

Eishalle in Lauterbach muss energetisch ertüchtigt werden, stark steigende Preise ab 2023 erwartet
Foto: O|N Archiv

14.09.2022 / LAUTERBACH - "Rekordsommer: Hessische Eissporthallen kämpfen mit Energiekosten", titelte kürzlich die Hessenschau. Die Eissporthalle in Lauterbach ist in der Region allseits bekannt - aktuell stellt sich die Frage: wie wird es diese Saison weitergehen - ist mit Preissteigerungen oder gar einer verkürzten Saison zu rechnen? OSTHESSEN|NEWS hat für Sie nachgefragt.



"Besonders energieeffizient ist die Halle leider nicht", erklärt uns Manfred Naumann, Mitglied im Vorstandsteam des Eisclubs Lauterbach. Anders als bei anderen Hallen werde die bei der Kühlung entstehende Abwärme - wie von Kühlschränken bekannt - hier ungünstigerweise bis dato nicht effektiv genutzt. Andernorts wird diese beispielsweise zur Erwärmung des Wassers anliegender Hallenbäder genutzt - das wäre vielleicht auch hier eine Möglichkeit. Photovoltaik sei durch die eingeschränkte Dachlast ungünstigerweise auch nicht umsetzbar, sinnvoll aber allemal. Die Eissporthalle werde nämlich nicht mit Gas, sondern mit Strom gekühlt. "Energetisch muss die Halle ertüchtigt werden und es muss eine bessere Nutzung der Abwärme ermöglicht werden", weiß Naumann zu berichten. "Auf Dauer wird die Halle, so wie sie da steht, nicht betrieben werden können".

Verein rechnet mit hohen Preisen im neuen Jahr

Anders als manche anderen Eissporthallen bietet man in Lauterbach auch Sommereis an - heißt, dass auch im Sommer die Halle gekühlt und dann für Trainingszwecke an Vereine vermietet wird. So hat zum Beispiel der EC Bad Nauheim während der Sommerferien seinen kompletten Trainingsbetrieb nach Lauterbach verlagert. In kommunaler Trägerschaft stellen viele Eissporthallen dieses Angebot aktuell ein. Die steigenden Energiepreise hätten so sogar aktuell Vorteile für die Halle in Lauterbach, wenn auch nur für kurze Zeit.

"Mit überproportional stark steigenden Preisen haben wir trotz allem erst im neuen Jahr zu rechnen", das liege an dem Vertrag mit dem Energielieferanten. Eine Prognose wagt Naumann allerdings nicht: Es sei sinnvoll, die Entwicklungen bis dahin abzuwarten. Dann werde man die Preise "so anpassen, dass das ganze fair umgesetzt" werde. Als Verein dürften sie ohnehin keine Gewinne machen. Eine verkürzte Saison sei nicht zu erwarten, ob aber wieder Sommereis angeboten werden könne, das stehe noch in den Sternen.

Der Sportbetrieb der Luchse laufe auf Hochtouren, berichtet Naumann abschließend. Auswirkungen der Energiepreise seien hier glücklicherweise auch nicht zu erwarten. (Moritz Bindewald) +++

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