Herausforderung Ötztaler Radmarathon
Johannes Schäfer aus Lauterbach schildert Eindrücke, Erfahrungen, Erlebnisse
Fotos: Veranstalter
06.09.2022 / LAUTERBACH -
Mythos Ötztaler. Rund 4.000 Radrennfahrer haben jedes Jahr einen Traum: den anspruchsvollsten Radmarathon der Alpen zu finishen. Der Rundkurs führte über 227 Kilometer und vier Alpenpässe nach Südtirol und wieder zurück. Unglaubliche 5.500 Höhenmeter meistern die Fahrer, die Schnellsten schaffen eine Fahrtzeit von gut sieben Stunden - so heißt es auf der Homepage des Veranstalters. Auch Johannes Schäfer aus Lauterbach war dabei. Für OSTHESSEN|NEWS schildert er Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse.
"Man muss das erleben, was sich am Rand abspielt. Atemberaubend"
Zur Einordnung: Das Fahrerfeld war wesentlich besser besetzt und anspruchsvoller als in 2021. Und die Strecke hatte zusätzlich ihre Tücken. "Hinauf zu den Bergen waren zwei Rampen in den Verlauf eingebaut. Das raubt dir nochmal ein bisschen mehr Kraft", betont der Lauterbacher. Dass "der Ötztaler" einer der bekanntesten Radmarathons sei, sehe man nicht nur an der großen Teilnehmerzahl - sondern auch an der Zuschauerzahl. "An den Pässen haben sie zu Dutzenden am Straßenrand gestanden und uns angefeuert", bekam auch Schäfer die tolle Stimmung und Atmosphäre mit. "Was die Zuschauer angeht, war sehr, sehr viel los. Man muss das einfach mal erleben, was sich am Straßenrand abspielt. Das ist einfach atemberaubend."In unterschiedlichen Phasen die richtigen Entscheidungen treffen
Solch ein herausforderndes, spezielles, abwechslungs- und facettenreiches Rennen bringe es mit sich, in unterschiedlichen Phasen die passenden und richtigen Entscheidungen zu treffen. So fuhr Johannes bis zum Brenner vorn im Hauptfeld mit, und als es dann über den Jaufenpass zum Timmelsjoch ging - "da muss man realistisch bleiben. Ich habe mir gesagt, ich fahre da jetzt mein eigenes Tempo hoch". Es sei wichtig, da seinen eigenen Rhythmus zu fahren, verdeutlicht der 26-Jährige. Hinterher wusste er: "Das war die richtige Entscheidung."Dass man beim Ötztaler verschiedene Phasen und unter Umständen Negativerlebnisse meistern muss, zeigt auch dies. "Als ich in den ersten Berg reingefahren bin", erinnert sich Johannes, "hatte ich einen Kettenhänger. Musste anhalten und die Kette richten. Das hat mich aber mehr als 200 Plätze gekostet." Und dass der Vorfall nicht spurlos an ihm vorüberging, war offensichtlich. "Ich musste sehr viel Kraft aufwenden, um das zu korrigieren."
Alpecin-Team erreicht Platz drei - von mehr als 4.000 Fahrern kamen 3.500 ins Ziel
Ein Beleg für die Härte des Rennens: Von den mehr als 4.000 Startern kamen in etwa 3.500 ins Ziel - Tortur Ötztaler. Die Verpflegung, zu der Johannes seine Familie mitnahm, funktionierte. 2023 lässt grüßen: Die nächste "Herausforderung Ötztaler" steht in Aussicht. (wk) +++