Nach Ende des Tankrabatts

Tankstellen in der Kreisstadt ziehen deutlich an: Viele Kunden bleiben fern

Um knapp 40 Cent ist der Preis teilweise in Bad Hersfeld von Mittwoch auf Donnerstag in die Höhe geschossen.
Fotos: Kevin Kunze und Hans-Hubertus Braune

02.09.2022 / BAD HERSFELD - Mit dem Monatswechsel hat auch der Tankrabatt ein Ende. Dies hat zur Konsequenz, dass über Nacht der Preis für Super um knapp 40 Cent pro Liter angestiegen sind. Während am Mittwochabend viele in Osthessen die günstigeren Preise nutzten, zeigt sich am Donnerstagvormittag an den Tankstellen in Bad Hersfeld zumeist ein verwaistes Bild.



Sowohl bei der Total-Tankstelle nahe der Autobahn, als auch bei der Avia-Tankstelle in der Friedloser Straße bleiben die Kunden am Vormittag aus. Einzig an der größten Tankstelle der Stadt, beim Aral-Autohof, gibt es einige Kunden, die die Zapfsäule frequentieren. Die Preise variieren dabei sehr stark - während bei der Avia in der Friedloser Straße der Liter Super 2,149 Euro kostet, ist der Preis an der Aral-Tankstelle mit 2,229 Euro (Stand 11 Uhr) am teuersten im Stadtgebiet.

Sowohl Kunden als auch die Tankstellenpächter halten sich bedeckt und verweigern ein Kommentar zum rasanten Preisanstieg gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Die Kritik an dem deutlichen Preisanstieg erklärt der ADAC gegenüber der Tagesschau: "Angesichts voller Tanks an den Tankstellen, die bis gestern zu niedrigen Steuersätzen befüllt wurden, ist das gegenüber den Verbrauchern in keiner Weise zu rechtfertigen", kritisiert ADAC-Sprecherin Katrin van Randenborgh.

Preissteigerung bereits in den letzten zwei Wochen


Schon in den vergangenen zwei Wochen sei laut dem ADAC deutlich gestiegen. Beim Super E10 um rund 10 Cent und beim Diesel sogar um rund 20 Cent. Insgesamt erreiche die jüngste Preissteigerung beim Diesel damit fast das Doppelte der ausgelaufenen Steuersenkung, sagt van Randenborgh gegenüber der Tagesschau weiter. Dafür gebe es aus Sicht des ADAC keine Grundlage.

Noch bis zum Mittwoch konnten Tankstellenbetreiber zum gesenkten Steuersatz einkaufen. Daher gebe es eigentlich die Möglichkeit, Benzin und Diesel zunächst weiter günstiger abzugeben. Bis die Aufhebung der Steuersenkung, auch Tankrabatt genannt, voll auf die Kunden durchschlägt, könnte es also noch etwas dauern.

Der Sprecher des Tankstellen-Interessenverbandes, Herbert Rabl, wirft den großen Mineralölkonzernen vor, bereits eingekauften und damit billigeren Kraftstoff in den Tanks nun zu überhöhten Preisen zu verkaufen. "Die großen Marken haben den Tankrabatt fast oder ganz draufgehauen - die kleinen Marken ziehen nun nach. Wir erleben ein Tauziehen, wer sich durchsetzt."

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Schreiben Sie uns an redaktion@osthessen-news.de. (kku) +++

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