Der Stadtpfarrer bei O|N
Impuls von Stefan Buß: Maria – eine von uns!
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
10.09.2022 / REGION -
Diese Marienfeste und Gedenktage möchten dieses beleuchten und herausstellen. Zu den drei ältesten Marienfesten gehört Mariae Geburt (8.9.), das bereits in der Ostkirche im 6. Jahrhundert gefeiert wurde. Es geht zurück auf das Kirchweihfest der St. Anna Kirche in Jerusalem, die als Ort der Geburt Mariens gilt. Nur die Geburt Jesu, Johannes des Täufers und Marias werden gefeiert, um die besondere Stellung hervorzuheben. In der Regel feiert man bei Heiligen ihren Sterbetag, den Geburtstag für den Himmel. Durch dieses Fest der Geburt soll herausgestellt werden, dass schon am Anfang ihres Lebens Gottes Heilshandeln sichtbar wird. Mariae Namen wird am 12.9. gedacht.
Ich bin gemeint
Seit dem Mittelalter ist es üblich, bei der Taufe dem Täufling den Namen eines christlichen Heiligen zu geben, als sein Schutz- und Namenspatron. Ein Name ist mehr als eine Bezeichnung, schon in der Bibel steht er für das Wesen einer Person, für Programm und Inhalt des ganzen Lebens. Immer wieder wird bezeugt, dass Gott den Menschen bei seinem Namen ruft. Beim Namen gerufen zu sein bedeutet: Ich bin gemeint, mit meinem ganzen Wesen, meiner Identität und Persönlichkeit.Maria hat durch ihre Berufung, Mutter Gottes zu sein, nicht nur Freude und Erfüllung erfahren. "Alles Leid hielt sie umfangen, das nur je ein Herz durchdrang" – so heißt es im Lied zum Gedenktag (vgl. Gl 532, 2). An sieben Stellen in der Bibel wird berichtet, dass Maria in besonderer Weise mit ihrem Sohn leidet. Die Weissagung Simeons: "Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen." Die Flucht nach Ägypten. Die Erfahrung der Fremdartigkeit des Selbstzeugnisses Jesu im Tempel: "Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?" Der Kreuzweg Jesu. Die Kreuzigung und der Tod Jesu und Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt und schließlich die Grablegung Jesu. Die Menschen sind mit ihrem Schmerz nicht allein, sondern können ihn mit Maria teilen, ihn gemeinsam mit ihr aushalten und Gott hinhalten. Am Kreuz hat Jesus selber Maria seinem Lieblingsjünger Johannes und damit der ganzen Kirche zur Mutter gegeben (vgl. Jo 19,25-27). Maria hatte ihre Anfragen, doch sie hat sich dem Anruf Gottes geöffnet und ist ihrem Sohn treu gefolgt. Darin ist sie uns Vorbild. Maria – ist eine von uns! (Stefan Buß) +++