"Nie wieder Krieg"
Soroptimist International (SI) verhüllt erneut den Lauterbacher "Löwen"

Foto: Ruben König
30.08.2022 / LAUTERBACH - Das Löwendenkmal im Stadtkern von Lauterbach (Vogelsbergkreis) erinnert an die Siege des Krieges von 1870/71. Aber es gibt keine Sieger: Krieg schafft Verlust, Vernichtung, Verderben und lebenslanges Trauma - über Generationen hinweg. Seit dem 24. Februar 2022 kann niemand mehr in Deutschland sagen, er oder sie wisse nicht, wie Krieg entsteht und welche Folgen er hat, ganz besonders für Frauen und Mädchen.
Nach den kurzen Verhüllungen in Blau und Gelb anlässlich der SI-Mahnwachen für die Ukraine ist der "Löwe" seit dem letzten Wochenende erneut für rund vier Wochen verhüllt. Dieser Zeitraum schließt die beiden Friedens-Gedenktage, den 1. und 21. September (Antikriegstag in Deutschland bzw. Weltfriedenstag der UNO) mit ein. Im Fokus des SI-Mitmach-Projektes "Nie wieder Krieg!" 2022, das bereits vor Kriegsausbruch konzipiert wurde, steht in diesem Jahr die Meinungsfreiheit, die nicht nur in Putins Russland nun mit Staatsgewalt ausgelöscht wird.
Auch in Deutschland begann eine der fürchterlichsten Diktaturen mit dem Verbieten von Büchern und deren Autoren. Daher ist das Löwendenkmal in 2022 mit Büchern verhüllt, die oder deren Autoren während der Nazi-Diktatur 1933 bis 1945 verboten wurden. Die mit der Bücherverbrennung 1933 beginnende systematische Zerstörung von Meinungsfreiheit, Bildung und Kultur war der Beginn einer Folge ungeahnter und grausamster Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Die im Grundgesetz verankerte Meinungsfreiheit und die Freiheit von Bildung, Wissenschaft, Kultur und Presse sind nicht nur Pfeiler der Demokratie, sondern auch ein hohes Gut, dessen wir uns täglich bewusst sein sollten und das es zu bewahren gilt.
Das SI-Projekt "Nie wieder Krieg!" wird vom Bundesprogramm "Demokratie leben!" gefördert. Alle weiteren Informationen und Termine des Rahmenprogramms unter www.niewiederkrieg.net (pm) +++