"Aus dem Bilderbuch entsprungen"
Festkommers in Wüstensachsen - Ehrenberg feiert 50-jähriges Bestehen
Fotos: Hartmut Zimmermann
27.08.2022 / EHRENBERG -
Es ging um Glück, ums Heiraten, um Dankbarkeit. Und auch Carmen Miosga von den "Tagesthemen" fehlte nicht, als Ehrenberg am Freitagabend mit einem Festkommers sein 50-jähriges Bestehen feierte. "Aus dem Bilderbuch entsprungen", "zufriedene und größtenteils glückliche Einwohner" – so beschrieb ein ARD-Fernsehjournalist in einem "Tagesthemen"-Beitrag das Dorf Ehrenberg im Winter 2017. Diesen Einstieg ließen sich Bürgermeister Peter Kirchner (parteiunabhängig) und sein parteiloser Vorgänger Thomas Schreiner nicht entgehen, als sie ihren kurzweiligen Gang durch die 50-jährige Geschichte der Großgemeinde begannen.
Beifall brandete auf, als Schreiner an die Zeit der Grenzöffnung erinnerte. Damals sei Ehrenberg "vom Rand zum Herzen der Rhön" geworden. Diese Monate Ende 1989 seien die bewegendsten seiner Amtszeit gewesen, so Schreiner. Natürlich ging es auch um die Spannungen der Anfangszeit, als sich Reulbach und Thaiden eher zu Hilders hingezogen fühlten und dann doch zu Ehrenberg kamen. "Wer will schon nach Heldisch?", fragte Kirchner mit dem Hinweis, dass man unter Freunden so sprechen könne. Denn die Interkommunale Zusammenarbeit ist im Ulstertal weiter fortgeschritten als andernorts, und die Nachbarbürgermeister aus Hofbieber, Hilders und Tann verfolgten die Veranstaltung mit erkennbarem Vergnügen. Ob aus dem Gemeindeverwaltungsverband, den Ehrenberg, Hilders und Tann jetzt bilden, mal eine Dreier-Hochzeit wird, ließ Kirchner offen.
Kommunen an den "Grenzen des Leistbaren"
Der neue CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Müller bezweifelte, dass die Gebietsreform so schlecht gewesen sei wie ihr Ruf, denn die damaligen Mini-Gemeinden hätten vor Mammut-Aufgaben gestanden, die sie alleine nicht hätten lösen können. Weil auch heute die Kommunen an den "Grenzen des Leistbaren" stünden, sei es gut, dass man im Ulstertal die interkommunale Zusammenarbeit pflege. Dankesworte fürs Ehrenamt
Dank fürs Ehrenamt spielte auch beim Ehrenberger Festabend eine große Rolle. Bürgermeister Kirchner und Otto Naderer, der dienstälteste Gemeindevertreter, zeichneten eine Reihe verdienter Kommunalpolitiker aus. Sechs bekamen eine Dank-Urkunde der Gemeinde, fünf den Ehrenbrief des Landes Hessen (siehe Kasten). "Ohne euer außergewöhnliches ehrenamtliches Wirken wäre es für einen hauptamtlichen Bürgermeister und seine Verwaltung nicht möglich, alles zu erfahren, zu erkennen, Politisches umzusetzen und auszuführen, sagte Kirchner. "Ehrenberg gemeinsam gestalten" bleibe das Leitwort. Auszeichnungen gab es auch für verdiente Feuerwehrleute.Ganz andere Töne schlug Michael Bleuel als Bauer Franz Habersack an. Er testete die Dialekt-Kenntnisse der Ehrenberger und gab gleich mal einen Grundkurs in Rhön-Chinesisch.
Dank-Urkunde
Steffen Seegräber
Peter Breitung
Stefan Faulstich
Rolf Henkel
Enrico Kretsch
Udo Kögel
Ehrenbriefe des Landes Hessen:
Martin Barthelmes
Hubert Hocke
Michael Kerber
Dieter Neumann
Engelbert Leitsch (pm/Hartmut Zimmermann) +++