32. Schottenring Historic Grand Prix
Von Klassikern, antiken Schätzen und brüllenden Bestien auf Rädern
Fotos: goa
22.08.2022 / SCHOTTEN -
Der MSC Schotten rief nach mehr als drei Jahren Zwangspause wieder zum Classic Grand Prix auf den städtischen Rundkurs, und die Rufe wurden erhört: hunderte Besitzer, Fahrer und Staff, aber vor allem tausende Motorsportfans verwandelten Schotten an diesem Wochenende zum 32. mal wieder ins osthessische Motorrad-Motorsport-Mekka.
Die weitergehende Berichterstattung könnte höchst unterschiedliche Varianten zum vorübergehenden Ausnahmezustand beschreiben: "Zwei Tage maßloser Lärm, Auspuffabgase und gesperrte Straßen" versus "Die tollkühnen Männer / Frauen auf ihren (fast) fliegenden Kisten".
Tolle Stunt-Showeinlage auf 1, 2 und 4 Rädern ...
Wenn dann noch als Showeinlage Kenneth, der Pkw-Drifter aus der Europameisterschaftsserie, sein vierrädriges Gefährt aus dem Käfig lässt und Dennis mit seinem Motorrad wahlweise auf dem Vorder- oder Hinterrad die Gesetze der Physik über Bord wirft, dann schreit die innere Stimme tausender johlender Zuschauer: "Thank God It’s Raceday in The Birds Mountains!"Wen wundert es, dass sich ein höchst zufriedener 1. MSC-Vorsitzender Wolfgang Wagner-Sachs im Samstags-Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS im Start-/Zielbereich äußert: "Es läuft alles sehr gut, ich bin unendlich dankbar für die auch schon im Vorfeld geleistete Arbeit der vielen, vielen Helfer, ohne die so eine Veranstaltung unmöglich wäre! Auf und neben der Strecke sowie in den Fahrerlagern herrscht einfach eine super Stimmung!"
Es läuft bei den osthessischen Piloten aus Fulda und Alsfeld
Die prima Stimmung bestätigen sowohl alle befragten Teams als auch die Besucher. Stellvertretend hat O|N mit zwei osthessischen Piloten und einem Publikums-Paar aus NRW gesprochen.Wenn der Vater mit dem Sohne ...
Aus Fulda ist das Team Kiefer Classic Racing angereist, das sind Fahrer Thorsten und der schraubende Vater Michael Kiefer. Sie sind mit ihrer Yamaha RD250 bisher sehr zufrieden und haben einen Sieg im letzten Rennen im Schleizer Dreieck im Gepäck. Ergebnis am Samstag in Schotten in der Klasse U14: Platz 2.Thorsten erklärt im O|N-Gespräch seine Taktik für die Gleichmäßigkeitswertungen: "Wenn du mit mittlerer Geschwindigkeit fährst, wirst du immer zu ungleichmäßig sein. Man muss bis knapp ans Limit gehen, dann sind die Chancen definitiv am größten. Daher erlebt man hier tollen Motorsport auf hohem Niveau und keine gemütlichen Ausfahrten!"
Wenn der Vater mit der Tochter...
Vater Erwin Mahl hat seine Tochter Ronja nicht nur im Team, sondern knieend im Beiwagen - nein, kein Schreibfehler. Die beiden jagen eine 16 Zoll Kneeler, Baujahr 1970, über den Asphalt. "Ich hab sie selbst restauriert und seit 2014 ist Ronja meine Kopilotin. Die Maschine besitzt ein 2 Zylinder / 4-Takt-BMW R69S-Triebwerk mit 600 ccm. Das Alsfelder Dreamteam ist superfroh, dass endlich wieder das "Heimspiel" Schotten auf dem Programm stand. Samstag früh gabs ein kleines technisches Problem. "Das konnte schnell gelöst werden. Da geht noch was!", freuen sie sich auf die weiteren Rennen.Die Motorsportfans Nadja und Eric sind, wie bei jedem Schottenring GP, wieder eigens aus Neuss / NRW angereist und haben "natürlich" auch wieder an den Gespann-"Taxifahrten" teilgenommen, unter anderem im Beiwagen von Erwins "Kneeler"-Rakete. An Erwins Stand treffen wir die beiden kurz nach der "Taxifahrt" - das breite Lachen ist noch nicht gewichen. "Es ist immer wieder ein ganz tolles Erlebnis, hier zu sein, und wir freuen uns auf der Heimfahrt immer schon auf das nächste Jahr!" (goa) +++