Aktuelle Lage auf dem Brennholzmarkt
Holzhändler Edwin Brähler bittet um Verständnis: "Uns wird nichts mehr geliefert"
Fotos: Nina Bastian
26.08.2022 / FULDA -
In dieser Rolle hat sich Edwin Brähler nie sehen wollen: langjährige Kunden muss er derzeit vertrösten und er muss auch klare Absagen verteilen. Sein Brennholzhandel hat eine neue Dimension erreicht - und zwar im negativen Sinne. "Jeder möchte Holz kaufen, aber ich bekomme kaum noch welches geliefert", bemängelt er im OSTHESSEN|NEWS-Interview.
Von wem wird Brähler beliefert?
Zum Verständnis: "Es gibt Unternehmen, die Holz für die Industrie ausfahren. Diese Fahrer haben teilweise selbst Holz gekauft und verkaufen dieses weiter. Das sind quasi Zwischenhändler", erklärt der Fuldaer. Er selbst steht mit fünf dieser Händler in Kontakt. Im vergangenen Jahr bekam er 18 Lkw-Züge geliefert. Hinzu kam noch das Holz aus einem kleinen Privatwald. Bereits im November habe er bei seinen Händlern Holz bestellt - und wie immer erhielt er prompt die Zusicherung dafür. Statt 600 nur 200 Raummeter
Doch dann drehte sich das Blatt. "Normalerweise habe ich im Februar schon Brennholz produziert, doch in diesem Jahr wurde ich vertröstet", berichtet Brähler, der hauptberuflich bei der Firma Fehrmann in Fulda arbeitet. "Statt 600 Raummetern haben wir nur 200 Raummeter Holz erhalten. Den rund 150 Vorbestellungen werde ich definitiv nicht mehr gerecht werden können."HessenForst habe den Einschlag Anfang des Jahres gestoppt und nur noch die Haupthändler beliefert. "Mit Beginn des Krieges im April ging es dann stetig bergab - nichts wurde mehr geliefert", offenbart der Händler. Und "die Leute betteln und bieten mir hohe Geldsummen. Aber das bringt nichts". Er muss sich eingestehen, dass er seinen Versorgungsauftrag in diesem Jahr wohl nicht leisten kann. "Das macht mir sehr zu schaffen und ich weiß auch nicht, wie es weitergehen wird."