Bischof Gerber macht Mut

Mariä Himmelfahrt: Stimmungsvolle Lichterprozession zum Frauenberg

Die katholische Kirche feierte am Montag Mariae Himmelfahrt – das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel mit anschließender Prozession mit der Strahlenmadonna.
Fotos: Martin Engel

16.08.2022 / FULDA - Es ist immer wieder ein spirituelles Erlebnis und ein schöner Anblick sowieso: die Lichterprozession, die am 15. August, dem Kirchenfest Mariä Himmelfahrt, am Hohen Dom zu Fulda ihren Ausgang nimmt. Auch am Montagabend zogen wieder viele Gläubige mit Kerzen durch das Portal hinaus auf den Domplatz, dann weiter zur Pauluspromenade und schließlich hinauf zur Pestsäule am Frauenberg. Auf den Schlossgarten hatte man in diesem Jahr verzichtet, weil der derzeit wegen der Umbauarbeiten für die Landesgartenschau 2023 einer Kraterlandschaft gleicht.



"Der Frauenberg ist eine wunderbare Alternative", sagte Bischof Dr. Michael Gerber beim Pontifikalamt im Dom. "Denn der Berg ist für die Menschen hier seit jeher eng mit Maria verbunden." Wie im Übrigen die Kathedralkirche der Diözese selbst auch: Als die Weihe des heutigen Barockdomes erfolgte, wurde er zwar nach Christus dem Erlöser – "St. Salvator" – benannt, der Hochaltar jedoch zu Ehren der Gottesmutter geweiht. Jedem Dombesucher fällt dort gleich das eindrucksvolle Bildwerk ins Auge: Jubelnde Engel tragen auf Wolken die Gottesmutter zum Himmel, wo sie von der Dreifaltigkeit zur Krönung empfangen wird.

Mariä Himmelfahrt gilt als das älteste ausschließliche Marien-Fest. Im Fuldaer Land wurde es schon früh begangen – nämlich nach der Pestepidemie des Jahres 1350. Eine Marienlegende besagt, dass die Apostel im Sarg der Gottesmutter statt des Leichnams Blumen gefunden hätten. Von daher rührt der Brauch, an Mariä Himmelfahrt Kräuterbüschchen und Blumensträuße zu segnen.

In seiner Predigt stellte der Fuldaer Oberhirte "das Ur-Wort über Maria" in den Mittelpunkt: "Du bist voll der Gnade." Ausgehend von der Bibelstelle über Marias Besuch bei Elisabeth, spannte Gerber thematisch einen Bogen von regionalen Sorgen (wie der über die Zukunft des Klosters Fulda) über die Bedrohung durch den Klimawandel bis zum Ukrainekrieg. Zur Gemeinde sagte er: "Jesus siegt am Ende immer." (mw) +++

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