"Die Freude auf unsere Heimat wächst"
La Dolce Vita: Fuldaer Weltenbummler auf der letzten Etappe ihrer Reise
Fotos: Stefan Franke
05.09.2022 / WELTWEIT -
242 Tage auf Reisen – ein Kapitel in ihrem Leben, das voller Abenteuer geprägt ist. Julia Friedrich (30) und Stefan Franke (34) aus Fulda kehrten Anfang Januar 2022 ihrem vertrauen Wohnumfeld den Rücken, wagten den Schritt ins Ungewisse (O|N berichtete bereits). Jetzt heißt es: Endspurt, denn im Oktober ist Schluss. "Es gab Höhen und Tiefen, aber wir bereuen definitiv nichts", stellen beide fest. "Als letztes Ziel haben wir nun ein europäisches Land ins Auge gefasst."
Seit dem letzten Telefonat mit den beiden Ende März ist viel passiert. Die Ruinen der Inkastadt in den peruanischen Anden liegen bereits lange hinter ihnen. Ihr neues Zuhause auf Zeit ab Mitte April: Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. "Das war ja eigentlich im Vorfeld nicht unser Plan", erklären sie gegenüber O|N. "Gemeinsam haben wir uns mit einem Paar aus Panama spontan dazu entschieden, unsere Reise als Backpacker fortzusetzen und zu zelten." Eine ganz neue Erfahrung.
Australien punktet mit offener und herzlicher Art
Ein deutlicher Kontrast zu den USA stellte in vielerlei Hinsicht Australien dar. "Es ist so ein warmes und herzliches Land. Man fühlt sich total willkommen. Die Menschen hier haben ernstes Interesse an einem, sind viel hilfsbereiter und unkomplizierter. Die bewusst überdrehte Freundlichkeit in Amerika hat uns doch etwas nachdenklich gestimmt", berichtet Franke. "Ebenso die große Schere zwischen arm und reich. In manchen Städten herrscht komplette Reizüberflutung und es wird im Überfluss gelebt. Als Tourist ist ein Aufenthalt völlig in Ordnung, aber auf Dauer wäre das nichts für uns."Roadtrip mit "Rusty"
Positive Effekte der Reise
Die beiden können eine Weltreise nur jedem ans Herz legen. "Wenn man die Chance hat, sollte man sie definitiv nutzen", lautet ihr Konsens. Eins ist ihnen aber im Laufe der Zeit bewusst geworden: "Es ist kein Urlaub, sondern eine Langzeitreise. Die Organisation im Vorfeld und währenddessen ist mit viel Stress verbunden. Das kann schon anstrengend sein." Vor allem in der Corona-Zeit müsse mit Planänderungen gerechnet werden. "Oftmals kommt eben alles anders als du denkst. Doch nach und nach sind wir viel gelassener geworden, bewahren einen kühlen Kopf in Stress-Situationen. Diese Einstellung möchten wir später im Alltag in Deutschland beibehalten."Aufregendes Jahr mit rundem Abschluss