O|N-Gespräch mit dem Bürgermeister
Es dauerte keine 100 Tage: Heiko Siemon ist schon lange im Amt angekommen
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15.08.2022 / SCHLITZ -
Im Augenblick ist es nicht so ganz einfach, nach Schlitz zu kommen, um mit dem neuen Bürgermeister Heiko Siemon (CDU) ein Gespräch zu führen. Egal, ob man aus Richtung Hünfeld oder von Fulda aus unterwegs ist. Das liegt in den umfangreichen Sanierungsarbeiten auf der L 3176 zwischen Schlitz/Fraurombach und Hünfeld/Michelsrombach begründet, die verschiedene Umleitungen notwendig machen. Gleichwohl ist Siemon froh, dass sich Hessen Mobil der Maßnahme angenommen hat, denn die Strecke - wichtige Verbindung zwischen den beiden Kreisen Fulda und Vogelsberg - sei schon sehr verbesserungswürdig.
Der 45-jährige Siemon war am 13. Februar gleich im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit zum Nachfolger Alexander Altstadts gewählt worden und hatte sich gegen die drei Mitbewerber Zeynel Can, Jürgen Laurinat und Thomas Leonhard Dostal durchgesetzt. Der dreifache Familienvater war zuvor 16 Jahre bei der "Sparkasse Fulda" tätig und hier Abteilungsleiter im Vermögensmanagement sowie Geschäftsführer der "Sparkasse Fulda Immobilien & Versicherung GmbH". Zudem fungierte er als stellvertretendes Vorstandsmitglied im Verhinderungsfall. Inzwischen sind die obligatorischen "ersten 100 Tage" seit seinem Amtsantritt zwar vorbei, doch zieht Siemon im Gespräch mit O|N auch so sehr gerne eine Bilanz.
"Aus diesem Grunde ist mein Start am 1. April auch kein kompletter Neubeginn gewesen, da ich ja schon in die Vertretungsregelung eingebunden war, Einblick in die politischen Themen beziehungsweise Entscheidungsprozesse hatte und mir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertraut waren. So konnte ich gleich mit dem ersten Tag loslegen". Bei der Stadtverwaltung arbeiten etwa 90 Festangestellte, die sich auf die unterschiedlichsten Positionen verteilen. Darunter beispielsweise auch auf die fünf Kindergärten, Wasserwerk oder Kläranlage. Hinzu kommen etwa weitere 30 Frauen und Männer, die in anderen Beschäftigungsverhältnissen tätig sind.
Auch wenn er aus der Privatwirtschaft zu einem kommunalen Auftraggeber gewechselt ist, so profitiert Siemon doch von den ähnlichen Strukturen, "die mitunter 1:1 übertragbar sind. Auch wenn es sich natürlich um andere Themen und Problemstellungen handelt als bei der Sparkasse Fulda". Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wolle er mitnehmen bei der Entwicklung, interne Prozesse zu hinterfragen und umzustrukturieren. Dies betreffe sowohl die Kommunikation als auch digitale Abläufe. Gleichwohl ist Siemon klar, "dass ich da niemanden überfahren will und keine 20 Dinge gleichzeitig in Angriff nehmen kann". Er selber sehe sich als Bürgermeister einer anderen, neuen Generation und sei zugleich stolz darauf, für Schlitz tätig zu sein, "wo ein hohes Heimatgefühl vorhanden ist und Wert auf Tradition, Brauchtum und Mundart gelegt wird".
Aber auch negative beziehungsweise weniger schöne Dinge habe es in der kurzen Phase seiner Amtszeit bislang gegeben, "das gehört halt dazu". So die Auseinandersetzung zwischen Badegästen und Aufsichtspersonal am Pfordter See (O|N berichtete) oder die sehr vielen Feuerwehreinsätze in den letzten Wochen und Monaten, bei denen er im ständigen Kontakt mit dem Stadtbrandinspektor stehe.
Über die aktuelle Entwicklung rund um das "Leuchtturmprojekt" - Kulturbrauerei - hatte O|N gesondert berichtet. (Bertram Lenz) +++
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