Tribünen-Talk (8)
Fünf Fragen an Till Timmermann aus "Der Club der toten Dichter"
Fotos: Christian Hartmann/Christopher Göbel
14.08.2022 / BAD HERSFELD -
Till Timmermann spielt auch in diesem Jahr den Neil Perry in "Der Club der toten Dichter" im vergangenen Jahr hatte er gemeinsam mit Nico Kleemann für seine Interpretation den Hersfeldpreis erhalten. OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison einige Festspiel-Darstellerinnen und Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils fünf Fragen vor.
1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?
Ja, Neil Perry stirbt in "Der Club der toten Dichter" und am Ende erwartet auch mich der Tod. Also: Mein Leben mit Dingen zu füllen, die ich wirklich machen will, immer wieder auszubrechen, über meinen Schatten zu springen und mich neu zu entdecken - das habe ich mit meiner Rolle gemeinsam. So wie Neil Perry gibt auch mir das Theater den nötigen Freiraum dafür. Ich habe allerdings, im Gegensatz zu Neil, Eltern die mich immer dabei unterstützt haben, meinen eigenen Weg zu finden.
2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?
3. Eine kleine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?
4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?
Spagetti-Eis finde ich toll. Das erinnert mich an die Kindheit und die einzige Eisdiele im Dorf. Allerdings war es damals noch wesentlich billiger. Mittlerweile lasse ich öfter die Finger davon, weil satt werde ich davon nicht mehr.
5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?
Eine Zeitlang habe ich geträumt, dass nur noch zusammenhanglose Laute aus meinem Mund kommen, sobald ich auf die Bühne gehe und mich das Publikum einfach nicht verstehen kann. Ich hab mich daraufhin mit Dada-Literatur auseinandergesetzt und festgestellt, dass auch Nonsens toll sein kann. Seitdem hab ich diesen Alptraum nicht mehr. Ausgelacht zu werden stelle ich mir allerdings furchtbar vor. Oder meine Kolleg:innen im Rausche des Spiels zu verletzen...
Kurz-Vita
Till Timmermann wurde 1995 in Göttingen geboren. Erste Schauspielerfahrungen sammelte er am Theater Lüneburg. Nach dem Abitur zog er 2016 nach Berlin und nahm dort sein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch auf. Noch während des Studiums war er in diversen Produktionen an Berliner Theatern zu sehen.Seit 2020 gastiert er regelmäßig an Theatern wie dem Berliner Ensemble und dem Theater Münster. Bereits 2021 übernahm er die Rolle des Neil Perry in der Club der toten Dichter und bekam den Hersfeldpreis für seine herausragende schauspielerische Leistung. (Christopher Göbel) +++
Foto: Christopher Göbel