Totschlag oder Notwehr?

Drohnenflug: Pensionierter Polizist aus dem Vogelsbergkreis steht vor Gericht

Aufgrund eines Flugs mit einer Drohne endete ein Streit tödlich.
Symbolfoto: O|N/Yannik Overberg

08.08.2022 / GIESSEN / REGION VB - Ein pensionierter Kriminalbeamter aus dem Vogelsbergkreis steht ab heute vor dem Landgericht in Gießen. Er soll im August 2020 einen Mann getötet haben. Der Grund: Es gab einen Streit wegen eines Drohnenflugs.



Der 71-jährige Angeklagte soll unterhalb der Burg Gleiberg in Wettenberg (Gießen) seine Drohne steigen gelassen haben. Das Opfer - ein 55-jähriger Mann und sein damals 62-jähriger Begleiter - fühlten sich aufgrund der Drohne gestört, da Pferde auf einer nahegelegenen Koppel dadurch aufgescheucht werden könnten. Anschließend kam es zu einer heftigen körperlichen Auseinandersetzung. Hierbei stach der Vogelsberger dem Geschädigten mit einem Messer in den Oberkörper. Der Mann aus Wettenberg wurde sofort in das Uniklinikum Gießen gebracht. Dort verstarb er jedoch trotz einer Notoperation.

Notwehr oder Totschlag?

Die Staatsanwaltschaft Gießen hatte gegen den Mann aus dem Vogelsbergkreis ein Verfahren wegen des Verdachts des Totschlags und - angesichts des im Raum stehenden körperlichen Übergriffs zum Nachteil des Beschuldigten - gegen den 62-jährigen Begleiter des Wettenbergers ein Verfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet. Zunächst wurde dies aber eingestellt, da aus Sicht der Staatsanwaltschaft eine Notwehrsituation nicht ausgeschlossen werden konnte.

Wie hessenschau.de berichtet, hatte sich auch das Oberlandesgericht Frankfurt mit dem Fall befasst und eine Gerichtsverhandlung angeordnet. Laut Oberlandesgericht habe es sich nicht um eine Notwehrlage gehandelt. Das soll ab heute vor Gericht geklärt werden.

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Symbolbild: Pixabay

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