Deutsch-Amerikanische Freundschaft
Neil Armstrong-Tag am 8. August am "Berg der Segelflieger"
Archivfoto: Helmut Dette
08.08.2022 / REGION -
Für viele Raum- und Luftfahrtbegeisterte ist der 8. August ein besonderer Tag. Neil Armstrong, der erste Mensch auf dem Mond, "landete" an diesem Tag vor 52 Jahren auf dem Fuldaer Army-Airfield in Sickels und verweilte bis zum nächsten Tag auf Hessens höchstem Gipfel, der Wasserkuppe. Ein denkwürdiges Ereignis, welches in einem Gespräch zwischen Neil Armstrong, Flugkapitänin Hanna Reitsch, Raumfahrtforscher Dr. Joachim Küttner sowie den damaligen Vorsitzenden der Pilotenvereinigung Klaus Narnach und Helmut Dette mündete. OSTHESSEN|NEWS hat sich an die Tochter von Helmut Dette, die Politologin Cornelia Wiethaler gewandt, welche jedes Jahr eine Veranstaltung organisiert, bei der es um unterschiedliche Aspekte der Verbindung zu Neil Armstrong geht.
Am 21. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch überhaupt den Mond. Die Landung auf dem Erdtrabanten im Rahmen der "Apollo 11"-Mission war das spektakuläre Finale eines beispiellosen Wettkampfes zwischen der Sowjetunion und den USA. Menschen auf der ganzen Welt verfolgten den Moment, als Neil Armstrong an diesem Tag seine ersten Schritte auf dem Mond verewigte und damit Geschichte schrieb.
Eine verrückte Idee mit enormem Erfolg
Zum 50-jährigen Rhönjubiläum im August 1970 hatte dann der zweite Vorsitzende Helmut Dette, selbst ein passionierter Segelflieger, die kuriose Idee, Neil Armstrong einzuladen. Schließlich besäße dieser inzwischen auch ein Segelflugzeug deutscher Bauart. Was zunächst nach einer verrückten Idee klang, wurde letztendlich tatsächlich in die Tat umgesetzt. "Zwar war Armstrong damals der berühmteste Mann der Welt, doch erfüllte Helmut Dette seine Vision mit Leben, ließ nicht locker, verschickte mehrere Einladungen und versuchte berühmte Persönlichkeiten zu motivieren, seine Idee zu unterstützen. Er organisierte die Finanzierung der Tickets durch die Flugzeugwerke Fokker in Bremen, begleitete Neil Armstrong auf seinem Besuch und organisierte auch die gesamte Presse-Arbeit. Es war ein sehr spannender Prozess. Neil Armstrong bestätigte die Teilnahme erst eine Woche vor dem Jubiläumswochenende per Telegramm, "so Cornelia Wiethaler Politologin, Tochter von Helmut Dette, Zeitzeuge und Freund von Neil Armstrong.Die Vision war geboren
Auf der Wasserkuppe habe Armstrong an der Eröffnung des provisorischen Segelflugmuseums in einer Flugzeughalle teilgenommen. 10.000 Menschen wurden von diesem Spektakel angelockt, welches vor allem für Helmut Dette entscheidend war. "Am Nachmittag flog er gemeinsam mit dem Leiter der Segelflugschule, Werner Kress, in einer AKS-13 nach Bad Kissingen zum nächsten Empfang. Diesen Flug hat er sehr genossen. Nach seiner Rückkehr auf die Wasserkuppe und dem Abendessen saßen Neil Armstrong, Hanna Reitsch, Joachim Küttner und Helmut Dette zusammen im Zimmer von Neil Armstrong im Hotel "Peterchens Mondfahrt" auf der Wasserkuppe und ließen den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.Als das Gespräch auf das provisorische Segelflugmuseum kam, sagte Helmut Dette: '"Auf die Wasserkuppe gehört eigentlich ein richtiges, ein deutsches Segelflugmuseum". Neil Armstrong gab diesem
Gedanken Rückenwind, indem er sagte: 'Wenn irgendwo auf der Welt - dann hier auf der Wasserkuppe'. Und Hanna Reitsch sagte: 'Helmut, packen Sie es doch an'. Und Helmut Dette packte es an. Er sammelte Segelflugzeuge, Geld und Unterstützer, besorgte das Grundstück und den Architektenplan. 1977 gründete er den Verein "Deutsches Segelflugmuseum e.V." und zehn Jahre später, 1987 wurde das Museum im neuen Gebäude auf der Wasserkuppe eröffnet."
Jedes Jahr wird der Besuch von Neil Armstrong gefeiert
"Am 8. August feiern wir jedes Jahr den Besuch von Neil Armstrong auf dem Berg der Segelflieger und den Gründungsimpuls für das Deutsche Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe. Ohne den Rückenwind von Neil Armstrong, hätte Helmut Dette seine Gedanken an ein deutsches Segelflugmuseum an diesem abgelegenen Ort nicht realisiert. Wir gedenken des berühmten Astronauten, der den Segelflug unterstützt hat und der bis zu seinem Tod am 25. August 2012 in freundlicher Verbundenheit mit Helmut Dette und seinem Wirken auf der Wasserkuppe stand. Neil unterstützte Helmut beim Schreiben seines Buches 'Die erste Mondlandung – Wahrheit oder Täuschung?'. Bei diesem Buch geht es um die Aufdeckung der Verschwörungstheorie, die Mondlandung sei im Filmstudio gedreht worden."Foto: Otto Müller