Viel mehr als nur Hoffnung
"Tour der Hoffnung": Benefiz-Radtour für den Kampf gegen Kinderkrebs
Fotos: Privat
06.08.2022 / REGION -
Es gibt viele Dinge auf der Welt, die mehr als nur unfair sind. Krebs, insbesondere Kinderkrebs, gehört zu diesen Dingen. Doch nur weil es unfair ist, heißt das nicht, dass es keine Hoffnung gibt. Man kann dagegen kämpfen und sogar als Einzelner Großes bewirken. Professor Dr. Fritz Lampert aus Gießen hat daher vor 40 Jahren den Entschluss gefasst, sich dem Kampf gegen Kinderkrebs anzuschließen und die "Tour der Hoffnung" ins Leben gerufen: Eine jährliche Benefiz-Radtour zugunsten krebskranker Kinder, die inzwischen als eine der größten Spendenaktionen gegen Kinderkrebs weit über Deutschland hinaus bekannt ist. OSTHESSEN|NEWS hat sich vor der 39. Tour am 11. August mit dem Fuldaer Team getroffen.
Professor Dr. Fritz Lampert ist ein deutscher Arzt und Krebsforscher, der vor 40 Jahren als Professor der Kinderonkologie in Gießen genug von der damaligen Situation hatte. Jedes zweite Kind starb damals an Krebs - eine Tatsache, die nicht spurlos an ihm vorbeiging. Mit mehr Geld erhoffte er sich, mehr bewegen zu können. Also kam Lampert auf die Idee, mit einer Radtour Spendengelder für den guten Zweck zu sammeln. Mit etwa zehn Gleichgesinnten wurde damals von Gießen nach Hamburg gestrampelt, um beim Magazin "Stern" Aufmerksamkeit zu generieren. Dies war die Geburtsstunde der "Tour der Hoffnung".
"Wir wissen, was es heißt, Monate auf einer Kinderkrebsstation zu verbringen"
"1997 sind wir beide dann auch zum ersten Mal mitgefahren. Seitdem sind wir sehr aktiv, fahren jedes Jahr mit und unterstützen die ,Tour der Hoffnung' finanziell. Wir wissen aus erster Hand, was es heißt, viele Wochen und Monate auf einer Kinderkrebsstation zu verbringen. Wir wissen, was so etwas für eine Familie bedeutet." Auch Katrin Steuer (ehemals Wagner) schloss sich dem Team an und ist inzwischen sogar im Vorstand des eigenen Vereins "Tour der Hoffnung e.V.", welcher aus dem Organisationsteam besteht. Doch nicht nur Familie Wagner entschied sich,der "Tour der Hoffnung" beizutreten. Auch langjährige Freunde der Familie, wie etwa Dr. Kurt Ehlers, wurden von dieser Idee angesteckt und wirken bis heute tatkräftig mit.
Wenn eine Idee die Massen ergreift
"Wir sind die Kümmerer"
"Die Vorarbeit ist für die Spendensumme essenziell"
In Fulda wird die Tour beispielsweise bereits seit 20 Jahren durch den Rotary Club Fulda unterstützt, dessen Mitglieder gemeinsam mit den Fuldaer Wirtschaftsjunioren auch am 13. August aktiv mithelfen werden.
Im Raum Fulda haben wir dieses Jahr bisher eine fünf bis sechsstellige Summe an Spendengeldern erreicht", so Dr. Kurt Ehlers und Dr. Stephan Wagner. Was der genaue Betrag ist, wollen sie jedoch nicht erzählen - natürlich um die Spannung aufrechtzuerhalten. "Wir fahren jedes Jahr daher auch in anderen Gebieten in Deutschland herum, um es publik zu machen. Von den Teilnehmern gibt es keinen, der nicht irgendeine Spende mitbringt." Unter den Teilnehmern sind auch oft bekannte Persönlichkeiten unterwegs. "Unter den teilnehmenden Fahrern waren auch schon Horst Köhler, Joe Kelly, Petra Behle (Schirmherrin), etliche Ministerpräsidenten oder auch Ulrike Nasse-Meyfarth dabei. Dieses Jahr ist auch der Fuldaer Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld dabei".
Kurzer Blick auf die nächste Tour
Natürlich gibt es zahlreiche Stopps, Verpflegung, begleitende Servicefahrzeuge für Notfälle. "Bei den ganzen Stopps kann man verschnaufen, während wir von verschiedenen Spendengebern die Gelder annehmen. Unsere Strecken sind auch dahingehend geplant. Es ist ein unheimlicher logistischer Aufwand, denn die Sicherheitsfrage spielt auch eine enorme Rolle bei einer so großen Anzahl von Teilnehmern. Für die etwa 160 Fahrer sind acht Polizeimotorräder eingeplant, um temporäre Umleitungen und Absperrungen zu gewährleisten. Zusammen mit der Stadt Fulda haben wir daher auch einen Plan ausgearbeitet. Die Polizei macht das sehr professionell. Am 13. August werden wir daher zwischen 17 und 18 Uhr in Fulda am Buttermarkt empfangen werden. Davor gibt es bereits ein Musikprogramm, was bis in den Abend reicht. Moderiert wird der Empfang der Radler von Marina Kielmann und Thomas Ernst, die vorher alle einstimmen werden. Danach gibt es sicherlich auch noch Worte vom Oberbürgermeister."
"Solche Momente sind unbeschreiblich"
Wenn Sie das Team rund um "Tour der Hoffnung" unterstützen wollen, dann finden Sie hier mehr Informationen. Jede Spende kann helfen, auch wenn sie noch so klein sein mag. Denn eines ist gewiss: Wenn wir in diesen Tagen von etwas nicht genug kriegen sollten, dann ist es die Hoffnung und Freude in den Augen der betroffenen Kinder. Helfen Sie ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind und dass wir sie gemeinsam ins Ziel bringen. (Mathias Schmidt) +++