Werratalschule am Rande des Weltalls
Heringer Schüler erforschen Stratosphäre mit selbstgebauter Sonde
Fotos: Werratalschule Heringen
25.07.2022 / HERINGEN (W.) -
Zum Abschluss des Schuljahres gab es in der Heringer Werratalschule (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) ein besonderes Highlight. In der Projektwoche wurde ein Stratosphärenflug durchgeführt. Damit erfüllte sich die Schule sowie die interessierten Schüler einen langgehegten Wunsch. Unterstützung erhielten sie dabei vom Kooperationspartner K+S.
Selbstverständlich waren die Projektleiter Markus Linß und Jan Steinhauer bei der Realisierung ihres Vorhabens nicht allein: Ein Team, bestehend aus 23 ambitionierten Schülerinnen und Schülern, war mit dem Ziel, Eindrücke und Daten von der Stratosphäre zu erlangen, die gesamte Woche über voller Tatendrang mit dabei. Da solch ein spektakuläres Projekt gründlich vorbereitet werden will, hieß es zu Beginn der Projektwoche erst einmal Technik überprüfen, relevante Daten berechnen und natürlich die Sonde bauen. Auch an Kameras, einen Datenlogger und einen GPS-Tracker musste gedacht werden, um die Sonde nach ihrem Flug wiederzufinden.
Finale Höhe bei 40.000 Metern erreicht
Mit einer Geschwindigkeit von fünf Metern in der Sekunde stieg der Ballon samt Sonde immer weiter in den Himmel. Selbst als man den Ballon nur noch ganz klein erkennen konnte, war seine Endhöhe noch lange nicht erreicht: Bei 40.000 Metern sollte der Flug seine finale Höhe erreichen, eine Höhe "viermal höher als ein Flugzeug" strahlte Jan Steinhauer, sichtlich begeistert vom Projektverlauf. "Nun können wir Heringen noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten" fügte Markus Linß hinzu, der auf die Bilder, die die angebrachte Kamera machte, anspielte. Wie sich am folgenden Tag herausstellte, sollte Linß damit Recht behalten, da die Kamera ihren Flug mit atemberaubenden Bildern dokumentierte.
Nach circa 145 Minuten des Staunens platzte der Ballon wie geplant und die Sonde sank durch den integrierten Fallschirm sanft zu Boden. Das Projektteam konnte die Sonde in der Nähe des 40 Kilometern entfernten Niederaula wiederfinden. Die Vorfreude der Schüler, sämtliche Daten endlich auszuwerten, musste jedoch um einen Tag verschoben werden, da das Bergen der Sonde aus einem 23 Meter hohen Baum nur durch die Hilfe eines Profis erst am nächsten Tag erfolgen konnte.