Kriminalpolizei ermittelt

Zwei Tote nach "Böhse Onkelz" Konzert: Chaotische Szenen nach Showende

Zwei Besucher wurden nach Ende des "Böhse Onkelz" Konzertes von einem Regionalexpress erfasst und getötet, als sie verbotenerweise die Gleise am Stadion überqueren wollten
Foto: 5vision Media

25.07.2022 / FRANKFURT AM MAIN - Dramatische Szenen spielten sich in der Nacht zu Samstag nach dem "Böhse Onkelz" Konzert in Frankfurt am Main ab: Zwei Besucher wurden nach Ende des Konzertes von einem Regionalexpress erfasst und getötet, als sie verbotenerweise die Gleise am Stadion überqueren wollten. Besucher sprechen im Nachgang von "chaotischen Szenen".



Die Polizei schildert die Situation in einer Pressemitteilung: "Nach derzeitigen Erkenntnissen war gegen 23:40 Uhr ein Sonderzug nach Marburg unterwegs, als in Höhe des Fußballstadions, zwischen Stadionbad und einer Tankstelle, ein 45-jähriger Mann und eine 25-jährige Frau das Gleisbett der dort verlaufenden Bahnstrecke betraten. In der Folge wurden beide Personen von der fahrenden Bahn erfasst und tödlich verletzt." Der Lokführer leitete noch eine Notbremse ein. 

Zahlreiche Einschränkungen im Bahnverkehr

Notfallseelsorger waren im Einsatz und betreuten die Zeugen des Unfalls. Aufgrund des Unfalls wurde die Bahnstrecke für den Zugverkehr komplett gesperrt. Beamte der Bundespolizei sicherten die Unfallstelle ab. Die 300 Fahrgäste in dem Sonderzug konnten die Bahn erst später verlassen. Die Polizei weiter: "Aufgrund des Unfalls kam es zu umfangreichen Absperrmaßnahmen und zu Einschränkungen im Bahn- und Straßenverkehr. Eine Vielzahl von abwandernden Besucherinnen und Besuchern eines vorausgegangenen Konzertes konnte erst einige Zeit später den Stadionbereich mit dem wieder freigegebenen öffentlichen Personennahverkehr verlassen."

Wie die Bundespolizei mitteilt, kam es bei der Abreise in Frankfurt zu chaotischen Szenen, denn die Beamten mussten bereits vor dem Unglück mehrfach eingreifen und Personen vom Gleisbett entfernen - schon im Vorfeld kam es zu mehreren Teilsperrungen.

"Gefühl, dass Ordner nicht eingearbeitet wurden"

Besucher sprechen in den sozialen Netzwerken von diversen Kommunikationsproblemen, auch das Handynetz sei massiv überlastet gewesen. "Selten so eine beschissene Organisation gesehen. "Stewards", die den Weg zum Innenraum nicht kennen. Zugang zum Innenraum wurde nicht wirklich kontrolliert. Man hätte auch mit einer Helene Fischer Karte winken können. Tunnel-Zugang kurz vor Massenpanik", schreibt ein Konzertbesucher im Nachgang auf Facebook. "Offensichtlich keine Funkgeräte, Teamleiter nicht erreichbar. Man hat das Gefühl, dass die Ordner nicht näher ausgebildet / eingearbeitet worden sind. In Duisburg ist sowas mal ganz dumm geendet..."

Die Frankfurter Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu dem Unfallgeschehen aufgenommen. Diese dauern an. (ld) +++

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