Treffen der AGNV

Modernisierung Vogelsbergbahn – Beginn eines langen Weges

Teilnehmer der vergangenen Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Vogelsbergbahn in Alsfeld.
Foto: VGO Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH

25.07.2022 / ALSFELD - Anfang des Monats hat sich die kommunale Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Vogelsbergbahn (AGNV) in Alsfeld (Vogelsbergkreis) zum zweiten Mal in diesem Jahr getroffen, um über die Anforderungen für einen Ausbau und die weitere Modernisierung der wichtigen Ost-West-Verbindung zu beraten. AGNV –Sprecher, Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, konnte als Gastgeber in der Alsfelder Feuerwache die in der Arbeitsgemeinschaft vertretenen Kommunen begrüßen. Mitglieder der AGNV sind alle Landkreise, Städte und Gemeinden entlang der Strecke Gießen-Fulda. Auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat reges Interesse an einer Attraktivitätssteigerung der Bahnstrecke Gießen – Fulda im Hinblick auf eine mögliche Reaktivierung der Ohmtalbahn. Daher wurden zu diesem Termin neben den unmittelbaren Anliegerlandkreisen und –kommunen auch der Erste Kreisbeigeordnete von Marburg-Biedenkopf, Marian Zachow, sowie die Ohmtalgemeinden eingeladen.



Auf der gut besuchten Veranstaltung bestand große Einigkeit hinsichtlich der Notwendigkeit, die Leistungsfähigkeit und die Robustheit bei Störungen zu steigern. Die Vogelsbergbahn soll beschleunigt und ertüchtigt werden. Weiterhin sind neue Halte entlang der Strecke und die Erweiterung des Fahrplanangebotes um beschleunigte Züge zu prüfen. Außerdem soll die Möglichkeit einer neuen Querverbindung Marburg – Ohmtalbahn – Gemünden – Fulda auf Integrierbarkeit in das Gesamtkonzept für die Vogelsbergbahn untersucht werden.

Ziel ist es, bis Ende 2024 eine Machbarkeitsstudie fertigzustellen, in der Betriebs- und Infrastrukturkonzepte entwickelt werden, die im Einklang mit den genannten Anforderungen sowie den überregionalen Planungen im Zuge des "Deutschlandtakts" stehen. Dieser gibt für die Vogelsbergbahn vor, die Anschlüsse an den Fernverkehr sicherzustellen und den Regionalverkehr zu verbessern. Dafür sind bereits Finanzmittel dotiert und daher sind diese Vorgaben bei der Konzepterstellung besonders zu berücksichtigen.

Um die zahlreichen Anregungen und Forderungen der Region zu bündeln, wurde ein Arbeitspapier in der Sitzung abgestimmt, das in der Machbarkeitsstudie Berücksichtigung finden soll. Dieses wird dem zuständigen regionalen ÖPNV-Aufgabenträger Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) übermittelt, der die Federführung für die Beauftragung der weiteren Planungen in Kooperation mit den lokalen Aufgabenträgern innehat. Auch die Planungskosten sollen gemeinsam vom RMV und den lokalen Aufgabenträgern getragen werden, wobei diese Mittel aufgrund offener Budgetfragen derzeit noch nicht als gesichert gelten können. In dem Arbeitspapier bekennen sich auch die Kommunen zu ihrem Part, der für eine Attraktivierung der Vogelsbergbahn zu leisten ist. Dieser umfasst schwerpunktmäßig die Umfeldgestaltung der Bahnhöfe, um eine klimafreundliche Anschlussmobilität an den Stationen zu schaffen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

Aber auch bei den Bahnstationen selbst ist noch vieles zu verbessern. Im Jahr 2024 sollen die Bahnsteige in Alsfeld barrierefrei ausgebaut und modernisiert werden. Für den Bahnhof Lauterbach sind diesbezüglich zumindest die notwendigen Planungen vorgesehen. Für die Strecke selbst sind Investitionen in die Leit- und Sicherungstechnik zwingend erforderlich und auch die Umstellung des Fahrbetriebs auf alternative Antriebsformen stehen ungeachtet der jetzt durchzuführenden Machbarkeitsstudie auf der Agenda.

Als gutes Omen bewertet AGNV-Sprecher Stephan Paule den guten Verlauf der letzten Sitzung und den gefundenen Konsens für die Aufgabenstellung der anstehenden Untersuchung. Ein wichtiger erster Schritt hin zu einer modernen und leistungsstarken Vogelsbergbahn sei getan. (pm) +++

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