Shiregreen-Konzert

Acht Instrumente, vier Musiker und eine Stimme im Schloss Eichhof

Shiregreen spielte im Hof des Schlosses Eichhof ein intimes Konzert
Fotos: Christopher Göbel

21.07.2022 / BAD HERSFELD - Es war ein sehr intimes Konzert, das Klaus Adamaschek, alias Shiregreen, mit seinen drei Musikern am Dienstagabend im Hof des Schlosses Eichhof gab. Der 64-jährige Liedermacher spielte Songs seiner letzten Alben und begeisterte das Publikum mit vielen autobiografischen Texten und den passenden Anekdoten aus seinem Leben.



Johannes Gunkel spielte Kontrabass und Gitarre, Lukas Bergmann Violine und Sascha Schmidt Akkordeon. Adamaschek selbst begleitete sich auf der Gitarre und spielte gelegentlich Mundharmonika. Als Ouvertüre spielten Gunkel, Schmidt und Bergmann ein Medley von Shiregreen-Songs rein instrumental und stimmten das Publikum auf den Abend ein. "Heute wird es eher akustisch", sagte Adamaschek. Einen rockigen Auftritt hätte er kürzlich im Bebraer Lokschuppen gehabt. Und so kam das Konzert gänzlich ohne Schlagzeug und Percussion aus. Die rhythmischen Parts übernahm vor allem der gezupfte Kontrabass.

Einblicke in Shiregreens Leben

Von der Ballade "Indian Summer" vom gleichnamigen Album leitete Shiregreen zum countryartigen "Don't put the blame on the Moon" über. Mit "In diesen Straßen" ließ der Sänger seine Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet vor den Ohren und Augen des Publikums miterleben, ebenso mit "Am Ufer stehn", in dem er vom Rhein-Herne-Kanal sang. Seinem Vater gewidmet war der einzige Coversong des Abends, "Hundert Mann und ein Befehl" und an seine Enkel - inzwischen hat er fünf - richtete sich "Wenn meine Enkel mich einst fragen", das davon handelte, ob er - oder die Menschheit von heute - genug zum Schutz der Erde getan habe.

Friedenslieder brachte Shiregreen mit "Niemandes Land", in dem es um den Traum einer Welt ohne Herrscher geht, und "Freedom Fighter". Mit diesem Song hatte Shiregreen einen internationalen Songwriter-Wettbewerb gewonnen. "In Barbara's Room" war eine Hommage an Leonard Cohen und seine erste Frau Barbara. Seiner jetzigen Gattin war "Soviel gute Zeit" zugedacht. Lieder für seine schwarze und seine rote Gitarre, die beide im Einsatz waren, sowie Erinnerungen an Orte, die er bereist hatte, machten den Abend zu einer Reise durch Shiregreens Leben. 

Multi-Instrumentalist Johannes Gunkel (an diesem Abend nur mit Kontrabass und Gitarre), Lukas Bergmann mit der Geige und Sascha Schmidt am Akkorden waren stets virsuose und sensible Begleiter. Die rund zwei Stunden Musik vergingen wie im Flug, was vor allem an der Vielseitigkeit von Songs und Texten lag. Mit den Zugaben "Deutschlandreise" und "Rorvig Hafen bei Nacht" und "One hundred Miles" entließen die Musiker ihr begeistert applaudierendes Publikum in den noch immer warmen Sommerabend. (Christopher Göbel) +++

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