Hitzewelle über Osthessen

Wenn nur noch die Abkühlung hilft: Erlenbad stockt für Sicherheit Personal auf

Luisa Gehrau ist als Rettungsschwimmerin regelmäßig im Alsfelder Erlenbad.
Fotos: Luisa Diegel

20.07.2022 / ALSFELD - Den bislang heißesten Tag des Jahres haben wir hinter uns - doch ein Ende der Hitzewelle in Osthessen ist erst einmal nicht in Sicht. Denn auch die nächsten Tage werden mit Temperaturen bis über 30 Grad sehr heiß. Aushalten lässt es sich da wohl nur noch im kühlen Nass. Doch das, was für uns Spaß und Entspannung bedeutet, ist für Bademeister und Rettungsschwimmer ein harter Job - an solch heißen Tagen mehr denn je.


"Es ist schön, dass so viel los ist. Gleichzeitig bedeutet das für uns aber auch mehr Anstrengung und Verantwortung", erzählt uns Rettungsschwimmerin Luisa Gehrau, die regelmäßig im Alsfelder Erlenbad die Aufsicht für die Badegäste übernimmt. Die Sozialpädagogin ist bereits seit vielen Jahren nebenberuflich als Rettungsschwimmerin tätig und liebt ihren Job. Auch, wenn dieser nicht so entspannt ist, wie viele immer denken. 

"Wir haben eine große Verantwortung"

Denn während andere im Wasser planschen, sich abkühlen und Spaß haben, muss Luisa wachsam und präsent sein. "Alle sagen immer, wie "cool" unser Job ist - wir können in der Sonne sitzen, werden schön braun und müssen dabei nur gut aussehen. Doch wir als Bademeister und Rettungsschwimmer haben eine extrem hohe Verantwortung, müssen permanent schauen, dass nichts passiert."

Und gerade diese heißen Tage, wo deutlich mehr Menschen ins Freibad strömen, sind für die Rettungsschwimmer anstrengend. Damit die Sicherheit der Badegäste gewährleistet werden kann, wurde im Alsfelder Erlenbad bereits im Vorfeld akribisch geplant - denn eigentlich werden DLRG-Kräfte erst dann angerufen, wenn Not am Mann ist. Für die nächsten Tage ist jedoch schon alles organisiert - Dienstpläne wurden erstellt, sodass die drei Becken im Freibad gut überwacht werden können. "Wir versuchen, alle möglichen Menschen, die einen Rettungsschwimmer haben, einzuplanen, damit wir das hier alles stemmen können. Dann ist es einfach sicherer für die Badegäste."

Gefahr an Hitzetagen größer

Luisa liebt ihren Beruf, die tägliche Arbeit mit Menschen - doch an solchen Tagen geht sie mit einem anderen Gefühl in den Dienst: "Neben der Gefahr, dass etwas im Wasser passieren kann, ist an solch heißen Tagen natürlich auch das Risiko größer, dass Kinder oder ältere Leute mit der Hitze stark zu kämpfen haben, vielleicht sogar kollabieren. Da besteht schon eine größere Gefahr", erzählt sie uns. 

Glücklicherweise hat die Rettungsschwimmerin allerdings noch in keiner lebensbedrohlichen Situation Menschen zur Hilfe eilen müssen. Meist sind es im Alsfelder Erlenbad eben die "alltäglichen Dinge" - wie eine blutige Wunde oder ein Bienenstich. Und hoffentlich bleibt das auch in den kommenden Wochen so. Denn die Saison im Freibad nimmt erst mit Beginn der Sommerferien am Freitag so richtig an Fahrt auf. Und die Wetterprognosen zeigen, dass die Hitze in Osthessen erst einmal bleibt.

"Ab Beginn der Sommerferien rechnen wir schon morgens mit dem großen Ansturm. Aktuell kommen die unterstützenden Kräfte erst nachmittags - ab nächster Woche brauchen wir sie dann schon morgens." (ld) +++

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