Der Stadtpfarrer bei O|N

Stefan Buß: Der Stadtpfarrer ist geköpft!

"Der Stadtpfarrer ist geköpft"
Foto: privat

20.07.2022 / FULDA - "Ohje, ich bin in die Stadtpfarrkirche gekommen und stehe direkt vor dem Stadtpfarrer. Ich bin völlig erschrocken und dann merke ich, das ist gar nicht der Stadtpfarrer persönlich, es ist nur eine Pappfigur." Solche Rückmeldungen bekomme ich immer wieder von Menschen, die die Stadtpfarrkirche besuchen. Meine Mitarbeiterin der Citypastoral hat die Idee eine Pappfigur von mir aufzustellen, mit einem QR Code und dem Hinweis auf die Impulse, die ich spreche.



Über diesen QR-Code kann man problemlos die Impulse aufrufen und das wird von vielen Besuchern der Stadtpfarrkirche gut genutzt. Jetzt aber kommt von Messdienern die Rückmeldung: "Der Stadtpfarrer ist geköpft!" Und tatsächlich irgendjemand hat die Pappfigur geköpft. Was tun? Die Messdiener haben versucht provisorisch den Kopf wieder obendrauf zu setzen. Sieht aber nicht gut aus. Naja, der Pfarrer kopflos, aber die Pappfigur lässt sich ersetzen. Aber der Stadtpfarrer ist nicht kopflos, ja überhaupt, wir Menschen brauchen in den schwierigen Situationen unseres Lebens nicht kopflos zu sein. Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir einen Gott an der Seite haben, der uns begleitet und der für uns Menschen da ist.

Diese Botschaft zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze heilige Schrift. Schon das alte Volk Israel erlebte an den Tiefpunkten und den Grenzsituationen, zum Beispiel auf dem Weg durch die Wüste, wir müssen nicht kopflos hin und her irren, sondern Gott ist da. Es wird besonders greifbar im Neuen Testament. Dieser Gott offenbart sich im menschgewordenen Sohn Jesus Christus. Der Mensch kann also aufrecht und braucht nicht kopflos durch die Welt zu irren. Und dies gilt auch uns heute. Nicht kopflos durch eine wirre Zeit eilen, sondern vertrauensvoll den Weg gehen. Wir haben einen Gott, der für uns Menschen da ist. Also seien Sie getrost, die Figur in der Stadtpfarrkirche ist zwar kopflos, aber der Stadtpfarrer ist es noch lange nicht. Und Sie brauchen es auch nicht zu sein, sondern wir dürfen das Haupt heben. "Erhebt eure Häupter, eure Erlösung ist nah!" (Lk 21,28), heißt es schon in der adventlichen Liturgie. Wir dürfen den Kopf oben aufhaben, denn Gott ist in unserer Mitte. (Stefan Buß) +++

Der Stadtpfarrer bei O|N.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

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