"Jung+Sicher+Startklar"
Aktion gegen schwere Verkehrsunfälle: "12 Prozent der Opfer junge Menschen"
Fotos: Carina Jirsch
09.07.2022 / FULDA -
Wie befreie ich mich aus einem überschlagenden Auto? Und was passiert mit meiner Wahrnehmung nach zwei Flaschen Bier? Diesen Fragen geht das Bundesprogramm "Jung+Sicher+Startklar" der Deutscher Verkehrswacht e.V. nach. 2020 verunglückten rund 50. 000 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren. Dabei kamen 326 von ihnen ums Leben. Die jungen Fahrerinnen und Fahrer haben das mit Abstand höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. Umso wichtiger ist es, genau diese Zielgruppe möglichst früh für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Aus diesem Grund richtete die Kreisverkehrswacht Fulda am Freitag einen Aktionstag für die 10. Klassen der Heinrich-von-Bibra-Schule aus.
Gefahrensituationen erlebbar machen
Die häufigste Unfallursache bei jungen Fahrerinnen und Fahrern sei dabei auf eine nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen: "Fahranfänger können die Situation einfach schlichtweg noch nicht so gut einschätzen. Aus diesem Grund wollen wir informieren und Gefahrensituationen im Rahmen des Aktionstages erlebbar machen", erklärt Brink gegenüber OSTHESSEN|NEWS.
Von Fahrsimulator bis Rauschbrillenparcours
Im Fahrsimulator lernen die Jugendlichen beispielsweise, wie sie in schwierigen Situationen richtig reagieren, ohne die Gewalt über das Fahrzeug zu verlieren. Der Pkw-Überschlagsimulator macht erlebbar, wie sich junge Menschen in Notsituationen aus ihrem Fahrzeug befreien können. Der Gurtschlitten macht außerdem auf die Notwendigkeit des Anschnallens aufmerksam. Im Rauschbrillenparcours erfahren die jungen Menschen, wie sich Alkohol und Drogen auf die Wahrnehmung auswirken und die Fahrtüchtigkeit einschränken. Ebenfalls angeboten wurden ein Reaktions- und ein Sehtest. "Die Aktion wird von den Schülerinnen und Schülern gut aufgenommen. Vor allem das praxisnahe Erleben sensibilisiert für die Gefahren im Straßenverkehr", betont auch Reinhold Bleß, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg. Weiterer Schwerpunkt war das Thema Alkohol und Drogen und deren schwerwiegende Folgen auf die Fahrtüchtigkeit junger Menschen.