Rhön Radmarathon des RSC Bimbach
Christoph Blum: Glücksfall und Video-Filme, die ins Herz treffen
Fotos: privat
11.07.2022 / SCHLITZ -
Viele meinen, was er macht, ist ein Glücksfall. Zumindest beim Radsportclub Bimbach ist das so. Gemeint ist Christoph Blum. Er füllt das mit Leben und Herz, was in vielen Vereinen nicht gut besetzt ist: Der 55-Jährige ist verantwortlich für die Kommunikation, das Marketing und vieles mehr. Blum gibt der Kult-Veranstaltung Rhön Radmarathon Gesicht und Charakter. Dass sie mittlerweile über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist, ist auch sein Verdienst. Vor allem das Außenbild in der Presse und den Sozialen Medien hat er maßgeblich mitgeprägt. Blum, der früher auch ein bekannter Leichtathlet war, und ein ebenso guter Fernsehjournalist, hat viel zu erzählen. Auch gegenüber OSTHESSEN|NEWS.
Wenn Christoph Blum mal wieder mit seiner Kamera unterwegs ist, um einen Film zu drehen für den Rhön Radmarathon des RSC Bimbach, dann wird's spannend. "Ich versuche, einen anderen Spirit reinzubringen. Auch ungewöhnliche Sachen zu machen. Etwas Lustiges", sagt er bestimmt. Filmemachen ist für den ehemaligen Fernsehjournalisten eine große Leidenschaft.
Blums Videosequenzen sind das Highlight - besondere Auszeichnung
Über Gießen nach Wattenscheid - Auf Augenhöhe mit Dieter Baumann
Größere Vereine wurden auf ihn aufmerksam. Obwohl ihm Gelnhausens Edgar Itt, hartnäckiger Konkurrent des einstigen 400-Meter-Hürden-Klasseläufers Harald Schmid, von einem Wechsel abriet, schloss sich Blum dem TV Wattenscheid an. Inzwischen war der Schlitzer, der nach seinem Abi ins Sportförderprogramm zur Bundeswehr aufgenommen wurde, Deutscher Jugendmeister über 5.000 Meter - und Vierter der Junioren-Weltrangliste; persönliche Bestzeit: 14:06 Minuten. Blum trainierte damals viel mit Dieter Baumann, dem einstigen Langstrecken-Aushängeschild Deutschlands, fuhr mit ihm auch ins Trainingslager. Baumann und Blum galten Ende der 1980er-Jahre als die Nachwuchstalente in Deutschland.
Eine Lehre beim legendären Klaus Steilmann - Einstieg Mountainbike
Blum gehörte seinerzeit einem der größten Leichtathletik-Vereine Deutschlands an - von 1988 bis 1992. Doch das Ende seiner Karriere nahte. Wegen hartnäckiger Knieschmerzen. "Irgendwann stand ich im Lohrheide-Stadion, und es ging nicht mehr." Sein Trainer schlug ihm einen Ausgleichssport vor, sein Arzt bestätigte das: "Radfahren ist super. Mach das." Der Schlitzer, der jetzt in Bochum wohnte, absolvierte bei Wattenscheids legendärem Mäzen Klaus Steilmann eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Und auf eine Anzeige hin fand Blum den Einstieg in den Radsport. Zum Mountainbike. Anfangs tat er sich äußerst schwer, erst nach einem Jahr gelang es ihm, seine in der Leichtathletik erworbenen Fähigkeiten aufs Rad zu bringen.Seine Radsport-Karriere verlor Blum nie aus den Augen. Bis vor drei Jahren fuhr er noch selbst, zwei Jahre für das radroo team. Dessen Teamchef Dirk Müller fragte Blum 2017, ob er nicht mitmachen wolle. Der tat es, und mit ihm zwei seiner Bimbacher Kollegen. Aus beruflichen Gründen aber musste er sich von diesem Engagement zurückziehen.
Heute sagt Christoph Blum: "Der Rhön Radmarathon in Bimbach war schon immer bekannt. Ihn bekannter zu machen, das ist uns gelungen." Oft wird er mit dem Ötztal-Marathon verglichen, dem hochprofessionellen Wettbewerb Ende August. Doch Blum und viele andere in Osthessen - und nicht nur dort - halten es mit der "sehr familiären, liebevollen Veranstaltung in Bimbach. Eine mit Herzblut. Von Radfahrern für Radfahrern." Christoph Blum ist mittendrin. (wk) +++