"Alle ziehen an einem Strang"

1.200 Jahre alt: Bürgermeister ist stolz auf den Zusammenhalt in Großenlüder

Bürgermeister Florian Fritzsch im Sankt-Georg-Park von Großenlüder.
Fotos: Lenz

07.07.2022 / GROßENLÜDER - Ein Ort feiert sich und seine Bürger: An diesem Wochenende nähert sich die Veranstaltungsfolge "1200 Jahre Großenlüder" ihrem Höhepunkt. Grund genug für OSTHESSEN NEWS, mit Bürgermeister Florian Fritzsch (SPD) ein Gespräch unter anderem darüber zu führen, was seine Gemeinde so besonders macht.  Fritzsch war am 15. November 2020 zum Nachfolger des langjährigen Verwaltungschefs Werner Dietrich gewählt worden und hatte das Amt im April 2021 angetreten. Er kann auf eine intensive familiäre Vorbelastung zurückblicken: Sein Vater Falko amtierte 24 Jahre lang als Bürgermeister von Schlüchtern.   


Nach dem Abitur leistete der 40-jährige verheiratete Familienvater seinen Zivildienst beim Behinderten-Werk Main-Kinzig ab, dem von 2002 bis 2005 ein Duales Studium in Frankfurt/Main folgte, was er als Diplom-Verwaltungswirt abschloss. Es folgten verschiedene Tätigkeiten in der Frankfurter Stadtverwaltung, bevor Fritzsch auf den Chefsessel der Großenlüderer Verwaltung wechselte.  

Trotz der Auswirkungen von Corona-Pandemie und der aktuellen politischen sowie wirtschaftlichen Situation sieht er seine Gemeinde auf einem guten Weg, das zeige beispielsweise das leichte Plus bei der Gewerbesteuer. Dies liege nicht zuletzt an der gesunden Struktur, die von Unternehmen mit nationaler/internationaler Bedeutung hin zu Start-Ups reichten, die in der Kommune ihren Sitz hätten. Dieser Vielfalt sei es zu verdanken, dass sich die lokale Wirtschaft sehr widerstandsfähig zeige. Wo sich eine Lücke auftue, werde diese von anderer Seite geschlossen.  

Alle ziehen an einem Strang

Bei der Rückschau auf die bisherigen Veranstaltungen zum Jubiläum freut Fritzsch, dass alle an einem Strang ziehen und sich die Verantwortlichen besonders auf die Unterstützung von Vereinen, Verbänden und der Feuerwehr verlassen können.   "Wir haben ein sehr aktives Vereinsleben und eine sehr engagierte Bürgergesellschaft", lobt der 40-Jährige. Dies betreffe nicht nur den Kernort, sondern alle Ortsteile: "Alle werden eingebunden, alle sitzen in einem Boot und alle packen mit an!"

Dies betrifft auch ein weiteres Festereignis, denn Ende Juli soll "50 Jahre Großgemeinde" gefeiert werden.  Das Jubiläum "1200 Jahre Großenlüder" selbst, das im Januar mit einer Veranstaltung "Wie alt ist Großenlüder wirklich?" begonnen hatte, soll übrigens erst im März/April 2023 mit den Passionsspielen beendet werden. Die Resonanz auf die einzelnen Veranstaltungen sei bislang ganz ausgezeichnet, sieht sich der Bürgermeister bestätigt. Dies zeige, dass es richtig gewesen sei, die Veranstaltungsfolge zu entzerren und nicht nur ein großes Fest durchzuführen. Die starke Unterstützung beweise jedenfalls, wie die Menschen in und um Großenlüder seien: Hilfsbereit und immer zu pro-aktiver Hilfe da.

Am kommenden Wochenende sollen denn auch die Begegnungen im Mittelpunkt stehen, denn Fritzsch hat trotz der noch nicht überwundenen Corona-Pandemie erkannt, "dass die Menschen wieder raus gehen und sich unterhalten lassen wollen".  Auch er werde sich aktiv mit einbringen und gemeinsam mit dem Lüdertalpaar Annemarie Hübl und Andreas Jahn sowie Ortsvorsteher Jürgen Hübl und Andreas Ruhl, dem Vorsitzenden des Kultur-, Heimat- und Geschichtsvereins, in regem Kontakt und Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern stehen.  

Festwochenende

Um 19 Uhr wird es am Freitag, 8. Juli, im Lüderhaus einen Kommersabend geben, anschließend um 22.30 Uhr einen Großen Zapfenstreich mit Fackelzug. Vor dem offiziellen Festakt findet um 17 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst im St.-Georg-Park statt. 

Am Samstag, 9. Juli, locken ebenfalls Kunsthandwerkermarkt, Mittelaltermarkt und Genussmeile. Zudem die Show "Best of Musicals" und eine Party mit "Rock Trip".

Am Sonntag, 10. Juli, heißt es schließlich bei dem großen Bürgerfest "Großenlüder - Ein ganzer Ort feiert".  Unter anderem werden sich die Vereine vorstellen, es soll Präsentationen von Oldtimern und Schleppern geben sowie Vorstellungen von Firmen, Unternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben. Zudem laden die bereits am Samstag erwähnten Märkte weiter zum Besuch ein.

Anlässlich des Jubiläums wird es auch eine Chronik geben, an der rund 20 Autoren und viele Helferinnen und Helfer mitgewirkt haben. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit der Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG. aus Petersberg, die Veröffentlichung ist pünktlich zum Kommersabend am 8. Juli geplant. Vorgesehen sind zudem Zeitzeugenberichte zur jüngeren Geschichte des Ortes, Ausstellungen und Mundartabende. (Bertram Lenz) +++

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