In Ost- und Waldhessen

Fluchtmigration aus Ukraine wirkt sich auf Arbeitslosenzahlen aus

Die neuen Arbeitsmarktzahlen wurden veröffentlicht.
Symbolbilder: O|N

30.06.2022 / REGION - Die Arbeitslosigkeit ist in Ost- und Waldhessen im Juni gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 5.803 um 546 höher als im Mai (+10,4 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent entspricht (Vormonat: 2,8 Prozent; Vorjahr: 3,2 Prozent).



"Die Auswirkungen der Fluchtmigration aus der Ukraine auf den deutschen Arbeitsmarkt bilden sich im Juni in den Daten der Statistik ab. Im Agenturbezirk kommt es zu einer saisonuntypischen Entwicklung, die auf dem Wechsel der ukrainischen Flüchtlinge in den Zuständigkeitsbereich der Jobcenter beruht", erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Seit dem ersten Juni erhalten Geflüchtete aus der Ukraine (bei Bedürftigkeit) Leistungen nach dem SGB II und werden in der Arbeitslosenstatistik erfasst. Die Arbeitslosigkeit ist demzufolge im Juni in den Jobcentern gestiegen (+587 oder 19,7 Prozent), im Bereich der Arbeitsagentur sank die Zahl der Arbeitslosen um 41 (-1,8 Prozent).

"Diese Sonderentwicklung spiegelt sich auch im Anstieg der Zahl der arbeitslosen Frauen und Menschen ohne deutschen Pass wider und erklärt den Zugang von Arbeitslosen aus sonstigen Gründen", erläutert Dombrowski weiter. Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist im Juni um 414 auf insgesamt 2.756 gestiegen (+17,7 Prozent). Bei den Ausländern nahm die Arbeitslosigkeit im Juni um 555 Personen auf 2.000 zu (+38,4 Prozent). Auch bei Jüngeren unter 25 Jahren ist im Juni ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Ihre Zahl stieg um 87 Personen auf 590 Arbeitslose an (+17,3 Prozent). "Hierbei handelt es sich auch um Menschen aus der Ukraine. Zum anderen lassen erste Meldungen von Absolventinnen und Absolventen, die nach abgeschlossener Berufsausbildung nicht gleich in eine Beschäftigung übernommen werden konnten, die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ansteigen", so der Agenturleiter. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den Landkreisen verlief wie folgt:

Der Arbeitsmarkt im Juni 2022 im Landkreis Fulda

Die Arbeitslosigkeit ist in der Region Fulda im Juni gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 3.452 um 291 höher als im Mai (+9,2 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent entspricht (Vormonat: 2,5 Prozent; Vorjahr: 3,0 Prozent).

"Die Auswirkungen der Fluchtmigration aus der Ukraine auf den deutschen Arbeitsmarkt bilden sich im Juni in den Daten der Statistik ab", stellt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, fest. Seit dem ersten Juni erhalten Geflüchtete aus der Ukraine (bei Bedürftigkeit) Leistungen der Grundsicherung nach dem SGB II und werden in der Arbeitslosenstatistik erfasst. Die Arbeitslosigkeit ist demzufolge im Juni im Bereich des kommunalen Jobcenters des Landkreises Fulda gestiegen (+306 oder +18,1 Prozent), im Bereich der Arbeitsagentur sank die Zahl der Arbeitslosen um 15 (-1,0 Prozent). "Diese Sonderentwicklung spiegelt sich auch im Anstieg der Zahl der arbeitslosen Frauen und Menschen ohne deutschen Pass wider und erklärt den Zugang von Arbeitslosen aus sonstigen Gründen", erläutert Dombrowski. Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist im Juni um 216 auf insgesamt 1.626 gestiegen (+15,3 Prozent). Bei den Ausländern nahm die Arbeitslosigkeit im Juni um 308 Personen auf 1.214 zu (+34,0 Prozent). Auch bei Jüngeren unter 25 Jahren ist im Juni ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Ihre Zahl stieg um 55 Personen auf 349 Arbeitslose an (+18,7 Prozent). "Hierbei handelt es sich auch um Menschen aus der Ukraine. Zum anderen lassen erste Meldungen von Absolventinnen und Absolventen, die nach abgeschlossener Berufsausbildung nicht gleich in eine Beschäftigung übernommen werden konnten, die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ansteigen", so der Agenturleiter.

Zwar zeigt sich der Arbeitsmarkt trotz des Krieges in der Ukraine und seiner Folgen bislang relativ stabil, jedoch fällt auf, dass die Zahl der Personen, die ihre Arbeitslosigkeit im Juni wegen Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, mit 263 deutlich niedriger als im Vorjahresmonat (342) ist. Zugleich ging die Nachfrage nach Arbeitskräften im Juni gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber der Region Fulda meldeten im Juni 348 Stellen, was einem Minus von 36 Prozent entspricht. Gleichwohl ist der Bestand an Stellen mit 2.023 als solide zu bewerten. Gesucht werden unter anderem Verkäufer, medizinische Fachangestellte, Metallbauer oder auch Orthopädieschuhmacher.

Der Arbeitsmarkt im Juni 2022 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Die Arbeitslosigkeit ist in der Region Hersfeld-Rotenburg im Juni gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 2.351 um 255 höher als im Mai (+12,2 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent entspricht (Vormonat: 3,3 Prozent; Vorjahr: 3,7 Prozent).

"Die Auswirkungen der Fluchtmigration aus der Ukraine auf den deutschen Arbeitsmarkt bilden sich im Juni in den Daten der Statistik ab", stellt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, fest. Seit dem ersten Juni erhalten Geflüchtete aus der Ukraine (bei Bedürftigkeit) Leistungen nach dem SGB II und werden in der Arbeitslosenstatistik erfasst. Die Arbeitslosigkeit ist demzufolge im Juni im Bereich des kommunalen Jobcenters des Landkreises Hersfeld-Rotenburg gestiegen (+281 oder +21,7 Prozent), im Bereich der Arbeitsagentur sank die Zahl der Arbeitslosen um 26 (-3,2 Prozent). "Dies spiegelt sich auch im Anstieg der Zahl der arbeitslosen Frauen und Menschen ohne deutschen Pass wider und erklärt den Zugang von Arbeitslosen aus sonstigen Gründen", erläutert Dombrowski. Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist im Juni um 198 auf insgesamt 1.130 gestiegen (+21,2 Prozent). Bei den Ausländern nahm die Arbeitslosigkeit im Juni um 247 Personen auf 786 zu (+45,8 Prozent). Auch bei Jüngeren unter 25 Jahren ist im Juni ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Ihre Zahl stieg um 32 Personen auf 241 Arbeitslose an (+15,3 Prozent). "Hierbei handelt es sich auch um Menschen aus der Ukraine. Zum anderen lassen erste Meldungen von Absolventinnen und Absolventen, die nach abgeschlossener Berufsausbildung nicht gleich in eine Beschäftigung übernommen werden konnten, die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ansteigen", so der Agenturleiter.

Zwar hat sich der Arbeitsmarkt trotz des Krieges in der Ukraine und seiner Folgen bislang relativ stabil gezeigt, jedoch fällt auf, dass die Zahl der Personen, die ihre Arbeitslosigkeit im Juni wegen Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beendet haben, mit 144 deutlich niedriger als im Vorjahresmonat (202) ist. Zugleich ging die Nachfrage nach Arbeitskräften im Juni im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber der Region Hersfeld-Rotenburg meldeten im Juni 250 Stellen, 156 weniger als im Juni des Vorjahres. Gleichwohl ist der Bestand an Stellenangeboten derzeit stabil. Gesucht werden überwiegend Fachkräfte aus den Bereichen Lagerlogistik, Verkauf und der Altenpflege, aber auch als "Expedient/-in" - Expedienten und Expedientinnen organisieren den Versand von Frachtgut aller Art.

Ausbildungsmarkt

"In der jetzigen Phase ist sehr viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Derzeit stehen noch rund 390 offene Ausbildungsstellen in den verschiedensten Berufen zur Verfügung. Hier bieten sich Chancen für Jugendliche und junge Erwachsene mit den unterschiedlichsten Interessen und Neigungen", beschreibt Waldemar Dombrowski die aktuelle Lage. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Angebote von dualen Studiengängen von heimischen Unternehmen. Es gelte schnell zu handeln! Wer bisher nicht bei der Berufsberatung war, der sollte einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren. Darüber hinaus liegen bereits Ausbildungsstellen für den Sommer 2023 vor.

Über die kostenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 ist eine Terminvereinbarung bei der Berufsberatung möglich.(pm) +++

Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda
Archivbild: O|N/Martin Engel


X